Das erste Taubenhaus steht. Der neu errichtete Schlag auf einem Parkdeck in Alt-Oberhausen ist bezugsfertig und soll künftig rund 150 Tiere aufnehmen. Damit hat die fast vier Jahre lange, hartnäckige Arbeit des Vereins Stadttiere e.V. einen ersten Erfolg erzielt, um das Taubenproblem in der City artgerecht in den Griff zu bekommen.

Mehrere tausend Euro

Entstanden sei dies Problem vor Ort – aber auch in anderen Ruhrgebietsstädten – vor allem durch verwilderte Zucht- und Brieftauben. „Die haben sich mit Wildtauben vermischt und vermehren sich massenhaft, weil sie als Dauerleger gezüchtet wurden“, sagt Michaela Flötgen, Mitbegründerin der Oberhausener Arbeitsgruppe Stadttiere.

Gute Brieftauben würden im Internet für mehrere tausend Euro gehandelt. „Tiere aber, die bei Wettkämpfen entkräftet in den Innenstädten stranden, sind für unseriöse Züchter wertlos“, weiß Flötgen. Die Ratsfrau der Grünen hat nach eigenen Angaben mehrfach versucht, beringte Tiere aus der Innenstadt von ihren Besitzern wieder abholen zu lassen. „Leider oft vergeblich.“ Deshalb setze sich die Arbeitsgruppe Stadttiere nun auch für die Einführung einer Strafzahlung für solche Züchter ein.

Ursprünglich sei der erste (20 Quadratmeter große) Taubenschlag in Sterkrade geplant gewesen. „Doch da sind wir auf Granit gestoßen.“ In Alt-Oberhausen sei ihnen die Oberhausener Gebäudemanagement GmbH bei der Suche nach einem Ersatzstandort aber sehr entgegen gekommen. Um die Tauben aus der City zu locken, würden sie nun am Schlag angefüttert. „Was gut gelingen dürfte, denn die meisten sind an Menschen gewöhnt.“

Ziel: Tiere und Taubendreck sollen aus der City verschwinden. „Zu dem massenhaften Dreck kommt es nur, weil die Tauben mit Wurst oder Popcorn gefüttert werden, wovon sie als Körnerfresser Durchfall bekommen“, erklärt Flötgen. Um die Anzahl der Tiere zu verringern, werden im Taubenhaus die Eier gegen künstliche ausgetauscht.

Zur Betreuung des Schlages ist der Verein auf ehrenamtliche Mitstreiter angewiesen. „Es können sich auch Jugendgruppen melden.“ Natürlich würden die Tiere von einem Tierarzt geimpft und versorgt. Außerdem gesucht: „Pflegestellen für Jungtauben, deren Eltern überfahren worden sind.“ Kontakt unter 0174/ 68 96 783.