Wer so eine Premiere hinlegt, der darf auf eine Wiederholung wohl kaum verzichten: Erstmals startete die traditionelle Wottelkirmes in diesem Jahr mit einem „Heilig Abend“, wie man ihn sonst nur von der Fronleichnamskirmes in Sterkrade kennt. Die Fahrgeschäfte öffneten einen Abend vor dem Erntezug, mit dem die viertägige Kirmes am Donnerstag startete. Und so viele Besucher drängten sich in dem von Karussells und Imbissständen umzäunten Ortskern, dass Schausteller und Vertreter des Königshardter Interessengemeinschaft „Kig“ sich einig sind: Auch 2014 sollte der Königshardter Rummel einen Abend früher beginnen. Absprachen mit der Stadt stünden aber noch aus.
Eine Kirmes mit Geschichte
Die Wottelkirmes gehört zu den ältesten Traditionsfesten Königshardts. Seine Anfänge hat dieser Rummel zum Erntedankfest im späten 19. Jahrhundert. Nachdem aber vor Jahren der früher so beliebte Montagabend-Ausklang abgeschafft worden war, sollte der Kirmes-Heiligabend nun neue Besucher locken.
„Das ist gelungen“, sagt Willy Krenz, Vorsitzender der Oberhausener Schausteller. „Der Kirmes-Heiligabend ist sehr gut angenommen worden. Überhaupt waren unglaublich viele Menschen in Königshardt unterwegs. Wir Schausteller sind mit der diesjährigen Wottelkirmes äußerst zufrieden.“
Schon 2004 hatten die Königshardter auf Neuerungen für ihre Kirmes gesetzt: Die „Kig“ erweiterte den Rummel durch einem Handwerker- und Bauernmarkt. Dieser gilt heute als Magnet für Familien – Besenbinder oder Korbflechter zeigen Kindern ihr Handwerk, über den Verkaufsstand hinweg plaudern Heimwerker und Fingerfertige über Handarbeit und Kniffe.
Auf rund 60 Stände an der Königshardter Straße ist der Markt in diesem Jahr angewachsen – die Menge nun sei aber nicht entscheidend, meint Norbert Engbrocks, der als Geschäftsführer der „Kig“ seit März Beschicker anwarb. „Wichtiger ist, dass das Verhältnis zwischen Handwerk und Handarbeit auch künftig stimmt.“
Kräftig angestimmt hat eine diesmal besonders große Gruppe von Könishardtern Lieder rund um den Erntedankkranz, der am Donnerstag auf dem Theodor-Spiering-Platz traditionell aufgezogen wird. „Wir hatten erstmals mehr Gäste als Liederzettel“, freut sich Engbrocks, „und viele Häuser entlang des Umzugs waren geschmückt.“