Oberhausen.

Ein Netzwerk aus Kreativen möchte die Innenstadt beleben - mit Ideen und Kunst. Joscha Hendricksen, Sarah Berndt und Stefan Schroer gehören zum Netzwerk X, das aus rund 30 Gruppen und addiert 500 Schaffenden besteht.

„Eine Woche gibt es an verschiedenen Orten etwas zu sehen“, sagt Stefan Schroer. Sozusagen als Hauptquartier fungiert ein altes Ladenlokal auf der oberen Marktstraße 163, das leer steht und früher die Quelle-Filiale beherbergte. Für eine Woche sammeln sich hier verschiedene Einflüsse von darstellender Kunst, die ausdrücklich ohne Einschränkung funktioniert.

"Wir wollen Denkanstöße geben"

Inverscity nennt sich das Projekt. Intervenieren im Allerlei festgefahrener Strukturen. Die Marktstraße als Ort, um mal wieder den Kopf umzudrehen. Etwas Neues im grauen Alltag. Mit Installationen, Sounds, Performances, Live-Musik und gemeinschaftlichen Bastelarbeiten soll es gelingen.

Die Darbietungen sind für Zuschauer kostenlos, sagen die Künstler. Neugierige sind willkommen, wenn etwa zwei Projektteilnehmerinnen in barocken Kleidern wie in Zeitlupe über die Marktstraße schreiten, das Stadtbild aufrütteln und mit Stoff und Auftreten die Blicke auf sich ziehen. Stadtverdrehungskampagne.

Das Teilprojekt ist hörbar (Di. bis Sa. 13/17 Uhr), Interessierte erhalten kleine Abspielgeräte, über die Kopfhörer erklingt orchestrale Musik. Der passende Soundtrack zum Erleben einer ungewohnten Szenerie. Es soll nur ein Mosaiksteinchen im Ganzen sein. Was das Ganze tatsächlich ist, liegt im Auge des Betrachters. „Wir wollen Denkanstöße geben“, sagen die drei Mitinitiatoren übereinstimmend.

"Viele Gedanken gemacht"

Auch in anderen Städten funktioniert diese Idee. Auch die Stätte Kitev (Kultur im Turm) ist mit eingebunden. Was kann man noch bis Sonntag sehen? Viel! Am heutigen Dienstagabend steigt der Auftritt von „Roxxy Chaos & der Angsthase“ mit Lipstick Traces On A Cigarette ab 20 Uhr im Kitev-Turm am Hauptbahnhof. Ab Mittwoch wird gemeinsam an einem Lehmofen gearbeitet, der vor den Toren des Lokals an der Marktstraße 163 gefertigt wird. Die Menschen in der Stadt sollen nicht nur zuschauen, sondern auch aktiv mitmachen. Malen, bauen, basteln, staunen.

Das komplette Programm ist auf der Internetseite www.inverscity.org zusammengefasst. Dort gibt es auch Kontakte zum Künstlernetzwerk. City-Manager Franz Muckel begrüßt die Aktion: „Hier hat sich die Gruppe viele Gedanken gemacht, ein Besuch lohnt.“