Oberhausen. Peter Kersken schreibt historische Romane, die vom Leben Sterkrades berichten. Sein vierter Roman ist kein Krimi, aber spannungsreiche Geschichte.

Er hat es wieder getan – und es ist eine Freude, ihm ein Mal mehr Wort für Wort zu folgen: Peter Kersken, Journalist, Autor und gebürtiger Oberhausener, hat auch seinen vierten historischen Roman rund um das alte Sterkrade gestrickt.

Einen Kriminalroman aus dem Industriezeitalter liefert Kersken diesmal aber nicht – er schickt seinen Helden Jacob auf eine Reise durchs 18. Jahrhundert: Der gottesfürchtige Sohn eines armen Sterkrader Bauern macht sich auf „Die Suche nach dem goldenen Tod“ – so der Romantitel – und findet sich wieder in der Stadt der Aufklärung, in Berlin.

Über 100 Gäste waren zu Kerskens Lesung im Gemeindehaus der Friedenskirche gekommen, wo der Autor trotz Hustenreiz und Erkältung über zwei Stunden Einblicke in seine umfangreichen Recherchen über das alltägliche Leben im 18. Jahrhundert gab, Bücher signierte und kurze Stücke seines Romans vorlas – auch im Wechsel mit Arndt Wiebus. Er hat als Inhaber der Sterkrader Buchhandlung Wiebus zur Lesung geladen.

Aus den Klostermauern nach Berlin

Nur einen Steinwurf von der Friedenskirche beginnt Kerskens vierter Roman: Im Zisterzienserinnenkloster, an dessen Stelle heute die St.-Clemens-Kirche steht, lebt Jacob 1766 als Klostergehilfe. Die Äbtissin schickt ihn fort, um ihr verloren gegangenes Betrachtungssärglein wiederzubringen. Diese Miniaturdarstellungen des Todes, die an die eigene Vergänglichkeit erinnern sollten, waren bis ins 19. Jahrhundert verbreitet – doch jener der Äbtissin hatte einen wertvollen Kern, in ihm lag der „goldene Tod“.

Auf seiner Reise bringt Kersken seinen Jacob in bekannter Manier mit vielen historischen Personen zusammen - und stellt dem Bauernsohn diesmal mit dem Arzt Carl Arnold Kortum einen aufgeklärten Geist sogar als Reisegefährten an die Seite.

Kersken beweist sich in seinem Roman als Meister des Alltäglichen. Reich verziert er seine Erzählung mit Details, die den Alltag im 18. Jahrhundert prägten. Über Monate hat er Reiseberichte, Speisepläne, selbst Toilettengänge im 18. Jahrhundert penibel recherchiert und in einer Geschichte geschickt unter die spannungsreiche Entwicklung seines Helden gemischt: Der Bauernsohn Jacob findet auf der Suche nach dem goldenen Tod einen Platz im Leben - ein Buch, das nicht nur Heimatverbundene begeistern wird.