Oberhausen. . Aliens, Monster, Weltraumkrieger und Stangentänzer - beim “Space Ritter“-Festival in Oberhausen sind Fantasy-Fans zwei Tage lang in die Rollen ihrer Helden eingetaucht. In der Nieburhg schritten die Besucher aus ganz Europa durch Sternentore, wagten sich in den Horrorkeller oder kämpften in der Jedi-Schule.

An manchen Anblick muss man sich erst einmal gewöhnen. Auch der Weltraum-Schurke Darth Vader aus dem Science-Fiction-Spektakel „Krieg der Sterne“ setzt jetzt auf eine nachhaltigere Art der Fortbewegung. Im schwarzen Weltraumanzug sitzt er am Samstag in der Straßenbahn und lässt sich durch Oberhausen kutschieren. Wer benötigt da noch weltraumverpestende Sternenzerstörer. Die „Space Ritter“ sind wieder in der Stadt.

Nein, die Niebuhrg direkt an der Stadtgrenze zu Duisburg ist kein Ortsteil, der kollektiv in den Eimer mit Renovierungsfarbe gefallen ist. Die Teilnehmer des – hier ist es einmal angebracht – „bunten Festivals“ haben sich selber zur Leinwand gemacht. Sie haben sich besondere Stoffe genäht oder nähen lassen, sich die Schminke ihres Vertrauens auf die Haut gepinselt und sind jetzt als Alien, Splatter-Monster, Weltraumkrieger oder Mittelalter-Barde unterwegs. Phantastisches, was willst du mehr?

Klassentreffen der Fantasie-Helden

Sie kommen aus ganz Europa, um in fremde Rollen zu schlüpfen, sich aber nicht selbst zu entfremden. „Das sind tolle Filme, großartige Charaktere und letztlich wunderbare Kleidungsstücke mit vielen Utensilien“, sagt Rainer Kusch, der die Leidenschaft der Fantasiewelten teilt, sich heute aber mal in Zivil unter die irdischen und außerirdischen Völker mischt. „Hier sind so viele tolle Einfälle dabei, da komme ich diesmal nur zum Schauen.“

Spaceritter in Oberhausen

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    Und zum Gucken gibt es wirklich reichlich. Damen in der Tradition des renommierten Raumschiffs Enterprise haben sich Spock-Ohren angeklebt und gehen in roten Overalls von Stand zu Stand. Dabei durchschreiten sie Sternentore, die wieder einem anderen Science-Fiction-Klassiker zugeordnet werden.

    Zischende Lichtschwerter in der Jedi-Schule

    Was strenge Fans auf der Kinoleinwand in Rage bringen würde, ist hier nicht nur erlaubt, sondern erwünscht. Ein Klassen-Treffen der Fantasiehelden, so wild gemischt, dass wohl selbst avantgardistische Comiczeichner mit den Ohren schlackern würden, was uns wieder zu den Damen aus der Star-Trek-Welt führt, die im Getümmel längst verschwunden sind.

    Vielleicht führt es sie zur Show von „Alien vs. Predator“, in der sich zwei Monster-Legenden der Kinohistorie bekriegen. Oder aber in die Räumlichkeiten der Niebuhrg, wo eine Jedi-Schule öffnet und auch kleine Fans die Kniffe mit dem zischenden Lichtschwert lernen dürfen. Erwachsenen-Unterhaltung gibt es auch und das nicht nur im Horrorkeller, in dem sich manch unappetitliche Wunde wieder als Filmzitat entpuppt. Schminkkniffe sind hier Kunstwerke.

    Bei Kittys Cat Club tanzen dann Damen an der Stange, auch als zappelnde Mutanten. Zwei Tage Programm. Für Fans sind die „Space Ritter“ zum Abheben.