Oberhausen. Um die täglichen Staus auf den Autobahnen im westlichen Ruhrgebiet zu minimieren, will das Land die A3 und die A42 in Oberhausen ausbauen. Ob Berlin dafür im Bundesverkehrswegeplan Mittel bereit stellt, bezweifelt NRW-Verkehrsminister Michael Groschek. Denn die Prioritäten liegt derzeit woanders.

Staus auf dem Weg zur oder von der Arbeit sind für viele Oberhausener Pendler ein Ärgernis, Blechlawinen auf den Autobahnen in und um Oberhausen ein täglicher Anblick. Das Land Nordrhein-Westfalen will Abhilfe schaffen und plant den mehrspurigen Ausbau der Autobahnen A3 und A42. „Es geht darum, den täglichen Staus entgegenzuwirken“, sagt NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD). „Mit dem Ausbau wollen wir den Stillstand beenden.“ Ob und wann dieser jedoch realisiert wird, ist noch unklar.

Auswirkungen für den Umweltschutz

Zwischen dem Kreuz Kaiserberg und dem Kreuz Oberhausen, so sehen es die Planungen vor, soll die A3 auf einer Länge von 11,4 Kilometern zwei weitere Spuren erhalten und künftig achtspurig befahrbar sein. Zwischen dem Kreuz Oberhausen und der Anschlussstelle Dinslaken/Nord ist die Ausweitung auf sechs Spuren vorgesehen.

A40 soll wenigstens sechsspurig werden

Nicht nur Autobahnen auf Oberhausener Stadtgebiet sollen ausgebaut werden, auch in der näheren Umgebung sind viele Maßnahmen geplant. So soll die A3 etwa zwischen dem Kreuz Breitscheid und dem Kreuz Kaiserberg ebenfalls zwei zusätzliche Fahrstreifen erhalten.

Auch die A40, der sogenannte „Ruhrschnellweg“, spielt in den Planungen eine Rolle. Zwischen dem Kreuz Moers und dem Kreuz Dortmund/Unna soll die A40 künftig mindestens sechsspurig befahrbar sein. In Teilen ist ein Ausbau auf acht Spuren angedacht.

Auch die A42 ist im Fokus des Verkehrsministers. Auf einer Strecke von fast 15 Kilometern zwischen dem Autobahnkreuz Oberhausen/West und dem Kreuz Essen/Nord, ist der Ausbau von sechs auf acht Spuren vorgesehen.

„Damit würde nicht nur der Verkehr auf den Autobahnen besser fließen, sondern auch Staus im Stadtgebiet angegangen“, so Groschek. Da Verkehrsteilnehmer bei verstopften Autobahnen auf innerstädtische Routen ausweichen, etwa die Mülheimer Straße, sei so eine Entlastung gegeben. „Das hat für den Umweltschutz ebenfalls Auswirkungen“, erklärt der Minister. „Denn stehende Autos produzieren mehr Abgase, als es im fließenden Verkehr der Fall wäre.“

Finanzierung ist nicht gesichert

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Ein weiteres Thema, das den Oberhausener SPD-Chef umtreibt, ist der Lärmschutz „Es ist immer schwieriger und teurer, bei bestehenden Streckenabschnitten Maßnahmen zu ergreifen, als bei neu zu planenden.“ Der Lärmschutz sei

Wann jedoch mit der Umsetzung der Ausbaupläne zu rechnen ist, steht in den Sternen. „Diese Maßnahmen sind jetzt Teil des NRW-Vorschlags zur Aufnahme in den Bundesverkehrswegeplans.“ Die Finanzierung ist längst nicht gesichert. „Die Entscheidung über die Mittelzuweisung liegt beim Bundesverkehrsministerium in Berlin. ver

Ohnehin: „Erste Priorität haben die Sanierung des bestehenden Netzes mit den vielen maroden Brücken, der Ausbau überlasteter Autobahnabschnitte und einige Lückenschlüsse im Autobahnnetz.“ 375 Brücken in NRW gelten als sanierungsbedürftig. „Dafür werden in den kommenden Jahren Investitionen in Milliardenhöhe vonnöten sein“, so Groschek. Es ist daher unklar, ob Finanzmittel für Oberhausens Autobahnen übrigbleiben.