Oberhausen. Brings geben alles. Fans singen „Poppe, Kaate, Danze“ und andere Hits mit. Musikalischer Höhepunkt der Festwoche von DJK Arminia Klosterhardt.
Die ersten Minuten zum Durchatmen nutzt die Gruppe, die sich Brings nennt, direkt zum Quatschen. „Die haben wohl gedacht, dass wird heute ein kölscher Heimatabend“, scherzt Sänger Peter Brings nach zweieinhalb Stunden teils feurigem Konzert im Festzelt in Klosterhardt. Bevor er mit seiner Band zur nun auch wirklich allerletzten Zugabe ansetzt, bestätigt er die mutmaßliche Einschätzung der gut 1000 Gäste unter der ausverkauften Plane: „Ein Heimatabend, der war es ja dann auch!“
Brings fühlen sich normalerweise dort zu Hause, wo man sie mag. Und im Osterfelder Norden ist die Kölner Kult-Band ziemlich willkommen. 90 Jahre Bestehen feiert der Sportverein DJK Arminia Klosterhardt und der musikalische Höhepunkt einer aufwendigen Feierwoche kommt gerade recht, um die bevorstehende Karnevalssession etwas nach vorne zu verlegen. Doch auch wenn man „Superjeilezick“, „Poppe, Kaate, Danze“ und „Su lang mer noch am Lääve sin“ mit fliegender Rosenmontagskamelle in Verbindung bringt, sind Brings mehr als nur eine eingefahrene Stimmungskapelle.
Truppe stammt aus Rockgenre
Ursprünglich stammt die Truppe aus dem Rockgenre, was man immer noch hört, wenn der stilgebende karierte Schottenrock der Gitarristen mit rotziger Anmut wie einst bei der Monroe über einem Windgebläse nach oben fliegt. Doch der Musiker von heute trägt freilich etwas drunter und auf bemühte Skandale sind Brings auch nicht aus. Vielmehr schreibt die Gruppe mit 22 Jahren Erfahrung frei nach Schnauze Liedtexte kölscher Mundart, was ihr bei den Auftraggebern im Karneval in den Anfangsjahren im konservativen Flügel nicht nur Freunde einbrachte.
Doch Brings ließen sich nicht verbiegen, prangerten mit Songs wie „Arsch huh, Zäng ussenander“ gesellschaftliche Probleme an und setzten Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus. Heute sind sie bei den großen Sitzungen am Rhein Stammgäste und füllen selbst die Köln-Arena.
Ihre Show ist eine Mischung aus rockigem Protz und zünftiger Gemütlichkeit. Über die grelle LED-Leinwand blinken Songtexte und Lichteffekte. Die Band lässt optisch keinen Raum für Zufälle, egal, ob in der Konzerthalle oder im Festzelt.