Oberhausen.. Altenberg, Ruhrwerkstatt, K14, Druckluft und Alte Heid betonen Vielfalt. Finanzielle Unterstützung für sozialkulturelles Angebot bleibt knapp bemessen.

Erstmals in ihrer Geschichte wollen die fünf soziokulturellen Einrichtungen in Oberhausen mit gemeinsamer Kraft zeigen, wie vielfältig ihr Angebot und ihre Leistung für diese Stadt sind. Zur Nacht der Industriekultur 2014 planen das AKA 103, das Zentrum Altenberg, das Bürgerzentrum Alte Heid, das Kulturzentrum Druckluft und die Fabrik K14 eine gemeinsame Veranstaltung, die das Spektrum ihrer Arbeit darstellen soll – quasi vom Punk-Rock-Konzert bis zum Seniorentreff.

„Selbst in der Politik kennen viele die Bandbreite unserer Arbeit nicht“, sagt Holger Füngerlings, Vorsitzender des Vereins Soziokulturelle Vereine Altenberg (Sovat). „Das wollen wir ändern und zeigen, was wir können.“

Die Großen helfen den Kleinen

Dieser Plan ist das Ergebnis zweier Entwicklungen in den vergangenen Jahren. Einerseits ist der Zuschuss, mit dem die Stadt die soziokulturellen Zentren unterstützt, seit Jahren nicht gestiegen. Rund 100.000 Euro erhalten die Einrichtungen nach eigenen Angaben. Wer wie viel aus diesem Topf bekommt, das entscheiden die Zentren gemeinsam. Die Großen unterstützen die Kleinen.

Bei derzeitiger Kassenlage ist eine kommunale Mittelerhöhung unwahrscheinlich – steigende Kosten stemmen die Zentren durch Eintrittspreise für Konzerte, Thekeneinnahmen oder Vermietungen. „Wir haben unsere Eintrittspreise angehoben“, sagt etwa Jürgen Cotta von der Ruhrwerkstatt, in deren Trägerschaft das AKA 103 liegt. „Gleichzeitig sind wir aber der Kulturloge beigetreten“, über die Menschen mit geringem oder keinem Einkommen Eintritt zu Kulturveranstaltungen bekommen.

76.904 Besucher im Jahr 2012

2012 wollte die Stadt die Zuschüsse sogar kürzen. So entstand im zweiten Schritt eine intensivere Zusammenarbeit der Zentren in einem bestehenden Arbeitskreis. „Man darf Soziokultur nicht isoliert betrachten“, sagt dazu Holger Füngerlings. „Das ist kein Gegeneinander. Wir bieten nicht Ähnliches für die gleiche Zielgruppe in zwei Zentren an.“ Jeder hat sein Steckenpferd: Senioren- und Stadtteilangebote in Alte Heid, Kleinkunst im AKA 103.

Im Arbeitskreis treten die Zentren nun auch gemeinsam auf: In diesem Jahr haben sie eine Broschüre über ihre Veranstaltungen 2012 herausgebracht. „Sie zeigt, wie vielfältig wir sind“, sagt Jochen Kamps von der Awo, in deren Trägerschaft Alte Heid ist.

484 Termine waren es – vom Kino über Ausstellungen und Theater bis zu Konzerten, dazu kommen 41 Veranstaltungen der Stadt und 464 von Dritten. Insgesamt zählten die Zentren 76.904 Besucher im vergangenen Jahr.