Oberhausen. . Der Lauf des Lichts, ein einzigartiges Spektakel, ist in Oberhausen am 5. Oktober am Centro zu erleben.

Drei Nächte, sechs Orte, 120 Läufer, ein Erlebnis: Ein einzigartiges, leuchtendes Kunstprojekt wird der Lauf des Lichts, der am 3., 4. und 5. Oktober jeweils zwei Wahrzeichen der Industriekultur im Revier verbindet. In Oberhausen ist das Spektakel am Samstag, 5. Oktober, ab 19.30 Uhr auf dem Platz der guten Hoffnung am Centro zu erleben.

Mit der Choreographie vernetzt

Nach einer eigens für diesen Ort erschaffenen Choreographie machen sich die Lichtkunstläufer auf Richtung Landschaftspark Nord in Duisburg, wo die sie ihre Schau erneut vorführen. Sechs Lichtläufer kommen aus Oberhausen.

Heike Seils ist eine von ihnen, sie wurde sogar als Run-Leaderin ausgewählt. Das sind Läufer, an denen sich andere orientieren. „15 Läuferinnen und Läufer folgen mir“, sagt Heike Seils. „Als Vorläuferin bin ich mit der Choreographie vernetzt, bekomme über Funk Anweisungen.“ Beworben hatte sie sich als „normale Läuferin“. Als sie jedoch gefragt wurde, ob sie sich auch den aufwendigeren Part vorstellen könnte – die Run-Leader trainieren bereits seit August – hat sie sich darauf eingelassen. „Ich habe es bisher keine Sekunde bereut. Ich bin hellauf begeistert. In dieser Intensität wären mir das Kennenlernen der Orte, Einblicke in die Strecke und das Entstehen der Schau sonst entgangen.“

Wie läuft man eine Choreographie? „Der Grafik-Designer arbeitet mit Bildern. Wir bilden zum Beispiel eine Hand oder eine Blume, die Ansage framing bedeutet, dass wir das Areal ablaufen oder light house, Leuchtturm, ist ein schnelles Drehen auf der Stelle. Man muss sich aufeinander einstellen, die Abstände halten. Es gibt kein richtig oder falsch. Die Hauptsache ist, dass es gut aussieht.“

Dafür legen sich mittlerweile alle 120 Lichtkunstläufer ins Zeug, proben an den letzten 14 Tagen vor dem Event elf Mal vom Nachmittag bis zum späten Abend.

Ihre Leuchtanzüge sind eigentlich mehr Strippen, an denen die LED-Lichter befestigt sind. „Es ist, wie wenn man in einen Mantel steigt mit Klettverschlüssen an Armen und Beinen. Sie spüren es nicht.“

Die Läufer tragen die „Lichtmäntel“ über dunkler Kleidung, so dass der Zuschauer nur das Lichtspektakel sieht, das sie verbreiten. Etwa 30 Minuten dauert die Vorführung, „wir sind aber auch auf der Strecke zum nächsten Ort zu sehen“, sagt Heike Seils. So ziehen sie laufende Lichtbänder quer durchs Revier, nicht nur zwischen Oberhausen und Duisburg, sondern auch von der Hertener Halde Hoheward zum Westpark an der Jahrhunderthalle in Bochum (3.10.) sowie vom Nordsternpark in Gelsenkirchen zur Zeche Zollverein in Essen (4.10.).

Durch ihr besonders intensives Training kennt Heike Seils nun alle Orte, schwärmt vom Sonnenuntergang, den sie in Herten erlebte. „Ein herrlicher Blick, der sich uns dort bot.“