Oberhausen. . Pünktlich zum Jahresend-Quartal melden Experten eine steigende Konsumlaune. Optimismus im Centro und in Sterkrade, aber Skepsis in der City und in Osterfeld.

Nach einem nicht für alle zufriedenstellenden Jahresverlauf hoffen die Einzelhändler in Oberhausen auf das traditionell starke 4. Quartal mit dem Weihnachtsgeschäft. Untermauert wird diese Hoffnung von der Gesellschaft für Konsumforschung. Die Kauflaune in Deutschland ist laut Aussage der Meinungsforscher auf dem höchsten Niveau seit sechs Jahren.

„Bis August gab es ein gutes Sommergeschäft“, heißt es von Centrosprecher Jens Knetsch. „Und auch die Pro-Kopf-Ausgaben unserer Kunden sind höher als im Vorjahr.“ Das gelte querbeet durch alle Branchen, von der Bekleidung bis zu Elektronikartikeln. „Die Kauflaune ist auf jeden Fall vorhanden“, so Knetsch. Das habe sich auch vor wenigen Tagen gezeigt. „Als im Apple-Store der Verkauf des neuen iPhone startete, war sehr viel los.“ Generell würden die Leute auch höherpreisige Artikel einkaufen.

Gutes Weihnachtsgeschäft erwartet

„Man merkte schon in den vergangenen Wochen, dass die Kunden bereit sind, Geld auszugeben“, sieht Axel Lambertz, Geschäftsführer des Traditions-Schuhhauses „Lambertz“ in Sterkrade, eine leicht positive Entwicklung. „Bei uns im Geschäft war das Frühjahr sehr schwach. Im Februar hatten wir deutliche Umsatzeinbußen.“ Der Sommer sei aber gut gelaufen. „Die traditionell starken Monate Oktober und November stehen noch vor der Tür. Ich erwarte ein gutes Weihnachtsgeschäft.“

Verkaufsoffene Sonntage im Centro und in der Innenstadt

Samstag und Sonntag feiert das Centro das „Neue Mitte Fest“. Ein Jahr nach der Eröffnung der Centro-Erweiterung wird es nun Modeschauen und weitere Aktionen geben. Am Sonntag öffnen die Geschäfte von 13 bis 18 Uhr.

Bereits am kommenden Mittwoch startet das Cityfest mit zahlreichen Attraktionen rund um die Marktstraße. Bis einschließlich Sonntag, der verkaufsoffen ist, laden über 200 Schausteller und Marktkaufleute die Besucher in die Oberhausener Innenstadt ein.

Diese Einschätzung kann Robbie Schlagböhmer, Vorsitzender der Sterkrader Interessengemeinschaft (Stig), nur teilen. „Ich höre von meinen Kollegen sehr viele positive Rückmeldungen. In der Textilbranche war das Frühjahr sehr durchwachsen, der Sommer dagegen ziemlich gut.“ Joachim Klinker, Manager des Sterkrader Tors, hat ebenfalls keinen Grund zu klagen. „Unsere Händler sind mit den Umsätzen sehr zufrieden.“ Gerade der dortige Edeka-Markt sei ein Zugpferd.

„In der Innenstadt würde ich eher von einer neutralen Stimmung sprechen“, will sich Gerd Lepges vom Oberhausener Einzelhandelsverband nicht ganz in den Chor der rundum Zufriedenen einreihen. Durch die Neueröffnung von Juwelier Schmiemann an der Elsässer Straße erhofft sich der Inhaber des alteingesessenen Bekleidungsgeschäfts „Birks“ auf der Marktstraße aber neue Impulse. „Das ist ein tolles Zeichen für die Innenstadt, wenn jemand bereit ist am Standort Geld zu investieren.“

In Osterfeld spricht Renate Giepen, Mitglied der Werbegemeinschaft Osterfeld (Wego), von einer schwierigen Situation. „Die Laufkundschaft fehlt leider.“ Durch Aktionen wie dem Stadtteilfest oder der Weihnachtsbeleuchtung ließen sich aber Kunden locken.