Wer ein Haushaltsbuch führt, bekommt so einen Überblick über die eigene Finanzlage. Die Schuldnerberatungsstelle des Diakonischen Werks empfiehlt: Rechtzeitig um Rat fragen

„Spare in der Zeit, dann hast Du in der Not!“ Diese alte Weisheit gerät nicht nur in der Politik, sondern auch im Privaten zu oft in Vergessenheit. Die Folge ist eine enorme Verschuldung. Auf der anderen Seite: Angesichts von Zinssätzen nahe dem 0-Bereich, stellen sich viele Menschen die Frage: „Lohnt sich das Sparen noch, oder soll ich mir meinen Traum, etwa ein neues Auto oder eine große Reise, nicht genau jetzt erfüllen?“ In jedem Fall rät die Schuldnerberatungsstelle des Diakonischen Werks Oberhausen, sich erst einmal einen genauen Überblick über die eigene Finanzlage zu verschaffen.

Obwohl es der deutschen Wirtschaft im Gegensatz zu den Nachbarländern relativ gut geht, sind Arbeitslosigkeit oder prekäre Arbeitsverhältnisse in vielen Haushalten ein Thema und sorgen dort für eine unsichere Kassenlage. Wie die monatlichen Kosten und Verbindlichkeiten bezahlen, fragen sich viele.

Persönlicher Kassensturz

„Damit man keine Überraschung erlebt, sollte der mündige Bürger den Gedanken des Weltspartages, den es seit 1925 gibt, aufnehmen und einen persönlichen Kassensturz vornehmen“, erklärt Schuldnerberater Karl Hörnschemeyer. Alle Einnahmen und Ausgaben, die im Laufe eines Jahres anfallen, sind in einer Liste aufzuführen. Als Grundlage kann ein Haushaltsbuch dienen, das etwa beim Sparkassenverband, der Verbraucherzentrale oder auch der Schuldnerberatung erhältlich ist. Übersichtlich und klar erkennbar kann jeder so für sich feststellen, ob er noch sparen kann oder schon verschuldet beziehungsweise überschuldet ist. Kann man bestellte Ware, die Miete, den Strom, das Gas oder sonstige Verbindlichkeiten nicht bezahlen, droht die Zwangsvollstreckung.

Wer bei seinem privaten Finanzcheck feststellt, dass seine Einnahmen geringer sind als die Ausgaben, sollte umgehend eine Schuldnerberatung aufsuchen. Gemeinsam kann dann über eine Reduzierung der Ausgaben nachgedacht werden. Was getan werden kann, hängt vom Einzelfall ab und ist im Gespräch zu klären.