Oberhausen. Das Kraftwerkstechnik-Unternehmen Bilfinger Power Systems (BPS) wächst in Oberhausen schneller als ursprünglich geplant. Unterstützung soll daher von der Tochterfirma Piping Technologies in Essen kommen. Doch für die zusätzlichen 240 Beschäftigten ist die neu errichtete Firmenzentrale an der Europaallee zu klein.

Das Kraftwerkstechnik-Unternehmen Bilfinger Power Systems (BPS) wächst an seinem Standort Oberhausen schneller als ursprünglich geplant und verlagert 240 Stellen von Essen in die Neue Mitte. Die erst im Mai fertiggestellte neue Firmenzentrale an der Europaallee 1 ist für die künftige Zahl der Mitarbeiter damit bereits zu klein, so dass die Tochter des Bauriesen Bilfinger zusätzliche Flächen in der bisherigen Zentrale der insolventen Heine Bau auf der anderen Straßenseite anmieten will. Das kündigte Unternehmenschef Gerd Lesser im Interview an.

Durch einen Anbau hatte BPS den Platz im neuen Bürogebäude bereits auf 500 Mitarbeiter aufgestockt, 350 Beschäftigte sind zum großen Teil von der Duisburger Straße schon in die Neue Mitte gezogen. Jetzt kommen die Kollegen der Essener Tochterfirma Bilfinger Piping Technologies (BPT) kurzfristig dazu: „Wir haben beschlossen, dass diese Einheit mit 240 Mitarbeitern nach Oberhausen kommt“, sagte Lesser. „Die ersten Mitarbeiter werden im Oktober/November die Erweiterung des Gebäudes beziehen, der Rest folgt dann, so dass die Verlagerung im 1. Quartal, spätestens im 2. Quartal 2014 abgeschlossen ist.“

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Das neue Gebäude werde dafür gar nicht ausreichen, so der Vorsitzende der BPS-Geschäftsführung. „Deshalb sind wir in Verhandlungen über das Gebäude direkt gegenüber: der bisherigen Heine-Bau-Zentrale.“ Dort sollen Flächen angemietet werden.

Konzernumbau vor wenigen Tagen angekündigt

Möglich ist aber, dass BPS durch einen vom Mutterkonzern Bilfinger vor wenigen Tagen angekündigten Konzernumbau, in dessen Zuge 1250 Verwaltungsstellen gestrichen werden sollen, unterm Strich wieder Arbeitsplätze abbauen wird. Auf die Frage, inwieweit der Standort Oberhausen davon betroffen sein könnte, sagte Lesser: „Wo Stellen abgebaut werden sollen, steht im Detail noch nicht fest. Ich gehe aber davon aus, dass sich die Auswirkungen am Standort Oberhausen in Grenzen halten werden.“

Lesser lobte die Stadtspitze für ihre Unterstützung beim Bau der neuen 37 Millionen Euro teuren Firmenzentrale, kritisierte aber die hohe Gewebesteuer: „Wir sind ein relativ großer Steuerzahler und werden dafür sorgen, dass noch etwas mehr Steuer für Oberhausen anfällt. Vielleicht führt das dazu, dass der Hebesatz sich mal wieder nach unten entwickeln kann.“