Oberhausen. 66 Verkehrsunfälle mit Jungen und Mädchen bis jetzt. Sechs davon im September. Dreimal liefen Kinder einfach so ganz plötzlich auf die Straße.

Das fällt auf: Im September verunglückten bis Montag (23.) sechs Kinder auf Oberhausens Straßen. Vier davon in der kurzen Zeitspanne vom 10. bis zum 22. des Monats. Allein drei dieser vier Kinder, sieben, zehn und elf Jahre alt, liefen spontan auf die Straße und wurden dabei von Autos erfasst. Ein Junge (11) verunglückte beim Radfahren. Ist diese Häufung der Verkehrsunfälle Zufall? Eine Frage, die nicht mal eben so zu klären ist. „Es müsste überprüft werden, ob sich die Unfälle über einen längeren Zeitraum steigern“, sagt Polizeisprecher Axel Deitermann.

Die Polizei gibt jedes Jahr eine Statistik der Verkehrsunfallentwicklung heraus. Danach verunglückten bis zum 23. September dieses Jahres 66 Kinder auf Oberhausens Straßen. Zum Vergleich: im kompletten Jahr 2012 waren es 68; noch ein Jahr zuvor 89 Kinder. Wenn auch 2012 weitaus weniger Kinder in Verkehrsunfälle verwickelt waren als 2011, blieb die Zahl der schwer verletzten Jungen und Mädchen jedoch mit zehn Betroffenen leider konstant.

Von den 66 Kindern, die in diesem Jahr auf den Straßen zu Schaden kamen, verunglückten 24 als Fußgänger, 14 als Radfahrer und 28 saßen als junge Mitfahrer in Autos. So weit die Zahlen. Aber was ist zu tun, um die Straßen für den Nachwuchs sicherer zu machen? „Besonders wichtig ist es, Geschwindigkeitsbeschränkungen einzuhalten“, nennt Polizeisprecher Axel Deitermann einen ersten Aspekt.

Selbst Tempo 30 kann zuviel sein

Er warnt: „Wenn Kinder in der Nähe sind, kann aber selbst Tempo 30 in einer solchen Zone zu viel sein.“ Sein Rat an Verkehrsteilnehmer: „Vom Gas gehen, sobald sie Kinder entdecken und den Nachwuchs im Auge behalten.“ Denn, wie Kinder reagieren, das ist immer ungewiss. Allein die letzten drei Verkehrsunfälle zeigen, wie spontan Jungen und Mädchen auf die Straße laufen. Deitermann: „Sogar 13-, 14-Jährige tun das noch.“

Was gar nicht geht, hat Deitermann kürzlich noch beobachtet. „Eine Mutter ging mit ihrem Kind an der Hand seelenruhig bei roter Ampel über die Straße“, erzählt er. Erwachsene seien jedoch Vorbilder. „Das Kind wird womöglich beim nächsten Mal auch bei Rot über eine Straße laufen.“

Weitere Tipps der Polizei für Eltern: Nicht den kürzesten, sondern den sichersten Schulweg wählen und diesen mit dem Kind einüben. In der dunklen Jahreszeit reflektierende Kleidung nutzen. Kinder im Auto nur im Kindersitz transportieren. Radfahrer sollten auf der richtigen Straßenseite fahren und einen Helm tragen.