Oberhausen. Es ist frostig draußen. Die Temperaturen künden Raureif, während im Presseraum der König-Pilsener-Arena Sehnsüchte geschürt und Hoffnungen geweckt werden – auf Sommer, Sonne, eine laue Nacht mit Mega-Fete.
„Oberhausen Olé” soll am 13. Juni das größte Sommerfest im Ruhrgebiet und damit die vermutlich riesigste Mallorcaparty in Deutschland werden. Das wünschen sich zumindest die Veranstalter, die Agentur Pro-Event.
Markus Krampe von Pro-Event weiß von einem sehr erfolgreichen „Olpe Olé” 2008 zu berichten mit immerhin zehntausend Partybegeisterten. Oberhausen – bloß gut, dass auch das mit „O” beginnt und deshalb so hübsch „Olé”-kompatibel ist – könnte nun Party-mäßig alles toppen. Passen doch 50 000 Menschen auf das Gelände an der Centro-Allee. Und was ein sehr glücklicher Krampe verkündet: „8 000 Karten sind jetzt schon verkauft.”
Um den Partygästen mal klar zu machen, womit sie rechnen dürfen an diesem Abend im Juni, haben sich einige der angekündigten Stars brav auf dem Podium des Presseraums aufgereiht. So richtig mit Namensschild vor sich auf dem Tisch. Jürgen Drews steht da ganz links. Der Sitzplatz hinter dem Schildchen jedoch ist leer. „Er kommt später, er dreht noch”, heißt es. Und Willi Herren, der im Juni dabei sein wird und es jetzt eigentlich auch sein sollte, der hat 'ne Zahn-OP. Kann also auch nicht. Aber die anderen sind da. Und wenn sie auch nicht singen, legen sie schon mal einen bühnenreifen Auftritt hin. Comedy pur ist das da vorne. Olaf Henning (Markenzeichen: „Komm hol' das Lasso raus”) witzelt: „Ich gebe das Wort an den Trainer, Herr Krause, wie fanden Sie das Spiel?” Mickie Krause (geprägt von „Zehn nackte Frisösen”) kontert: „Vor dem Spiel ist nach dem Spiel.”
Gigantische Schirme lassen keinen im Regen stehen
So geht das immer weiter. Sängerin Loona glaubt schon, „dass wir den Leuten viel Wärme geben können”. Und wie warm und kuschelig es in der Schlager-Szene ist, wie sehr man sich dort untereinander mag, wird auch schnell klar. „Ich bin die einzige Dame”, lächelt Loona, „außer Frau Wendler.” Ja, natürlich der Gottvater des Schlagers, Michael Wendler, wird auch dabei sein. Doch gerade eben ist er es – Gott sei Dank – nicht. Weshalb man so schön über ihn herziehen kann.
Mit am Tisch sitzt aber Jörg Bausch, den man also heute nicht als „Mann im Mond” titulieren darf und der seine Hoffnungen auf den echten Gott setzt, den lieben nämlich: „Wenn der liebe Gott schön die Sonne scheinen lässt, wird das eine richtig gute Party.” Doch Veranstalter Krampe dachte sich in diesem Fall wohl, Gottvertrauen ist gut, Kontrolle besser. Und so lassen gigantische Schirme keinen im Regen stehen, weder Moderator Frank Neuenfels, Marquess, die Hermes House Band, Peter Wackel noch die Gäste. Und auch nicht Jürgen Drews. Apropos, ist der jetzt da? Nein, erst als sich alle Stars zum Foto aufgereiht haben, kommt er. Rechtzeitig fürs Bild und um seinen Künstlerkollegen um die Ohren zu hauen: „Ich arbeite schließlich auch noch.”
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