In einem Keller wohnen zwei Menschen, ein frustrierter Intellektueller und ein primitiver Arbeiter. Beide fühlen sich fremd unter den Fremden. Den einen trieb die politische Unfreiheit aus der Heimat, der andere folgte dem Lockruf materiellen Reichtums. Eigentlich die klassischen Fälle der Emigration. Sie haben nicht einmal richtige Namen. Die Kluft zwischen den Buchstaben AA und XX, so werden sie vom Autor Slawomir Mrozek genannt, zeigt einerseits die leere Anonymität, andererseits aber die Spannbreite des ganzen Alphabets. Am Ende des Stücks verlieren beide Protagonisten AA und XX. Für Heute. Morgen, wenn sie aufwachen, wird alles besser sein, zumindest glauben sie stark daran. . . Deswegen leben sie noch. Unter uns.
Regisseur Michal Nocon hat das Stück „Emigranten“ des polnischen Autors Sławomir Mrożek neu inszeniert, lässt die Protagonisten zweisprachig – deutsch und polnisch – agieren. Ein Genuss und eine Herausforderung! Das Stück wird am Sonntag, 22. September, und am 13. Oktober jeweils um 18 Uhr im Gdanska, Altmarkt 3, aufgeführt. Es spielen: Michal Nocon, freier Schauspieler aus Köln, und Torsten Bauer vom Theater Oberhausen.