An der Thyssen-Brücke – einer wichtigen Verbindung zwischen den Städten Oberhausen und Mülheim – werden ab sofort schwere Lastwagen ausgebremst – durch eine Höhenbegrenzung. Das meldete Radio Oberhausen.

Es können künftig nur noch Lastwagen passieren, die eine Höhe von 2,80 Metern nicht überschreiten. Die Stadt Mülheim reagiert damit auf die zahlreichen Lastwagen-Fahrer, die das lange schon bestehende Verbot, die marode Brücke mit ihren schweren Fahrzeugen zu überqueren, missachten. Dies hätte sich bei Kontrollen gezeigt.

jahrelange Behinderungen

Schon seit Mitte vergangenen Jahres dürfen Lastwagen, die mehr als 7,5 Tonnen wiegen, die Thyssen-Brücke nicht mehr befahren.

Trotz der nun aufgedeckten häufigen Zuwiderhandlungen der Brummifahrer gab die Stadt Mülheim Entwarnung: Die Missachtung des Verbots habe bisher nicht zu einer Verschlechterung des Brückenzustands geführt.

Die Thyssen-Brücke ist so marode, dass sie neu gebaut werden muss. Bis dahin jedoch muss sie entlastet werden. Knapp 15 Millionen Euro soll die neue Brücke kosten, wenn dazu eine Teilsperrung eingerichtet wird. 4,21 Millionen Euro muss davon die Stadt Mülheim tragen, der Rest wird aus Fördermitteln bezahlt. Etwa zwei Jahre würde die Bauzeit betragen.

Der miserable Zustand der Brücke ist seit Jahren bekannt: 1994 übernahm die Nachbarkommune das 103 Jahre alte Bauwerk von der Deutschen Bahn. Bereits 2008 stellte Mülheim Schäden fest; der Rost nagte an Stahlträgern. Im Juni 2012 kam das Aus für Lkw per Gutachten. Es besagt, dass die Tragfähigkeit der Brücke unter Eigengewicht „wahrscheinlich über das Jahr 2015 hinaus nicht mehr bestätigt werden kann“. Die gesamte Baumaßnahme wird nicht vor 2017 abgeschlossen sein.

Nicht nur die Lkw-Fahrer sind von der Maßnahme betroffen; Pkw- und Straßenbahnfahrer müssen mit Wartezeiten rechnen, da der Verkehr nun mit einer Ampelschaltung geregelt wird. Fünf Jahre Umleitung drohen an der Thyssen-Brücke in Mülheim. Schon seit einiger Zeit darf die Linie 112, Oberhausens einzige Straßenbahn, nur noch abwechselnd rüber, aber nie gleichzeitig.