Die Kostümversteigerung war wieder ein Hit, die Tanz- und Musikeinlagen kamen beim Publikum an, das Kinderstück im Malersaal war zwei Mal restlos ausgebucht, Intendant Peter Carp und Dramaturg Tilman Raabke stellten den neuen Spielplan vor, mit höchst amüsanten und niveauvollen Einlagen: Mit dem Theaterfest eröffnete am gestrigen Sonntag die neue Spielzeit. Mit Spannung erwarteten die Ensemble-Mitglieder die Preisverleihung am Abend im Großen Haus.

„Ich bin überwältigt“

Klaus Zwick, seit zehn Jahren Schauspieler in Oberhausen, erhielt den mit 3000 Euro dotierten Jury-Preis. „Einer, der seine Chancen erkennt und den man einfach nicht übersehen kann“, verlas Gerd Lepges, Vorsitzender des Freundeskreis Theater für Oberhausen, die Begründung. In „Gespensterjäger auf eisiger Spur“ habe Zwick als Gespenst Hugo ebenso geglänzt wie in „Cabaret“ als jüdischer Obsthändler Schultz. „Ich bin überwältigt“, bedankte sich Zwick für die Auszeichnung.

Überwältigt zeigte sich auch die Schauspielerin Angela Falkenhan, als sie den zweiten Preis (2000 Euro) in Empfang nahm. Wer so unterschiedliche Rollen wie die der Mary in „Der geheime Garten“ und der Antonia in „Bezahlt wird nicht“ so hervorragend wie sie ausspiele, so die Begründung, verdiene einfach Anerkennung. „Ich freu’ mich einfach so wahnsinnig“, sagte Falkenhan und betonte, wie dankbar sie sei, dass Oberhausen ihr Gelegenheit biete, sich immer wieder auf neue Experimente einzulassen.

Überregional punkten

Der dritte Jury-Preis (1000 Euro), ging an Lily Sykes, die Regisseurin der Inszenierung „Der geheime Garten“, den Nachwuchspreis (500 Euro), erhielt die Kostümbildnerin Anna Ignatieva für die Ausstattung der Darsteller in „Gespensterjäger“. So zeigte sich dieses Mal auch in der Preisverleihung, dass es sich lohnt, höchste Energie ins Kinder- und Jugendtheater zu investieren, womit das Oberhausener Theater übrigens auch überregional punktet.

Publikumsliebling ist Sergej Lubic. Seinen Preis (2000 Euro) verdankt der junge Schauspieler nicht zuletzt auch einer Jugendproduktion. Als „Tschick“ glänzte er zuletzt im Außenprojekt des Regisseurs Karsten Dahlem, spielte sich aber auch mit weiteren Rollen in die Herzen der Zuschauer. Die zweite Spielzeit in Oberhausen gab Lubic viele Möglichkeiten, sein Talent in voller Breite zu zeigen. In „Cabaret“ war er Clifford Brad­shaw, ein Amerikaner in Berlin, in „Nowhere Man“ zeigte er sich musikalisch, in „Kabale und Liebe“ überzeugte er als Ferdinand und schaffte es sogar im weniger geliebten „Wunderland“ einen positiven Akzent zu setzen.