Die Geschichtswerkstatt Oberhausen lädt gemeinsam mit dem Bildungswerk der Ruhrwerkstatt zu einem Diavortrag über „Deutsche Kunst im Dritten Reich“ ein. Der Vortrag findet am Mittwoch, 11. September, um 19 Uhr im Walzenlagerkino Altenberg an der Hansastraße 20 statt. Anlass für die Veranstaltung ist der 80. Jahrestag der „NS-Machtergreifung“.

Der Vortrag des Referenten Günter Semmler widmet sich einem wenig beachteten Aspekt: der bereits schon früh vollzogenen Instrumentalisierung der Kunst im Sinne der „Volksgemeinschaftsideologie“. So wurde den neuen „Volksgenossen“ in der „Großen Deutschen Kunstausstellung“ nahe gebracht, was fortan als „wahre“, als „deutsche Kunst“ zu gelten hatte. Zeitgleich verordnete das Regime das Zerrbild einer „entarteten Kunst“. Jene „Schandausstellung“, in der vor allem die avantgardistischen Expressionisten als „jüdisch“, „bolschewistisch“, pazifistisch“ – eben „entartet“ diffamiert wurden, fand ein reges Interesse. Zwar könne im heutigen Deutschland von einem staatlich verordneten „Kunstgeschmack“ bei gleichzeitiger Unterdrückung „missliebiger“ Strömungen nicht die Rede sein, so der Referent in seiner Ankündigung – doch es sei unbestritten, dass das Phänomen einer verbreiteten, „populistisch“ gestimmten Ablehnung der postmodernen, vor allem einer „Elite“ vorbehaltenen Kunst weiterhin existent sei.

Dies ist nur ein Gedanke, der im Anschluss des Vortrags diskutiert werden könnte.