Freitagmorgen, 10 Uhr. Der Kundenparklatz des Praktiker-Baumarkts an der Duisburger Straße ist nur spärlich belegt. Die wenigen Kunden verlieren sich in dem über 8000 Quadratmeter großen Geschäft. Das bei vielen Baumärkten auftretende Problem, an einen kundigen Fachverkäufer zu gelangen, der sich auch noch ausreichend Zeit für eine Beratung nehmen kann, hat man also nicht. Die Regale sind auch noch ganz gut gefüllt.

Doch in drei Monaten sollen hier, so wie in vielen anderen Praktikermärkten, die Lichter ausgehen. Ende November ist Schluss, der Ausverkauf soll Ende der kommenden Woche beginnen, heißt es in einer Mitteilung des Insolvenzverwalters der Baumarktkette.

Was wird aus den Mitarbeitern?

Die letzte Warenanlieferung an der Duisburger Straße ist schon zwei Monate her, seitdem lebt man dort quasi von der Substanz. Da ist es kaum verwunderlich, dass in der Elektroabteilung auch nicht mehr jedes Leuchtenmodell im Angebot ist. Leider, bedauert der Verkäufer – die Kassiererin kann ihre Kasse geschlossen lassen.

Was aus den gut zwei Dutzend Beschäftigten wird, wenn hier Ende November der Letzte das Licht ausgemacht hat, steht in den Sternen. Jüngere, die womöglich noch keine Familie haben, finden vielleicht etwas in der weiteren Umgebung. Wer dagegen kurz vor der Rente steht, hat dagegen wohl ganz schlechte Chancen.

Im Imbiss gegenüber des Baumarkteingangs ist man derweil mit der Vorbereitung von Speisen beschäftigt. Die Frikadellen werden hier noch selbst gemacht.

Wie es nach einem Aus von Praktiker weitergeht? Natürlich hofft man auf Investoren. „Wir bleiben aber auf jeden Fall hier. Schließlich haben wir ganz viele Stammkunden aus den Betrieben in der Umgebung“, sagt die Imbisschefin.

Nichts hingegen sagt der Sprecher des Insolvenzverwalters. „Zu einzelnen Standorten können wir nichts sagen“, erklärt Holger Voskuhl und verweist auf die jüngste Pressemitteilung: Zum jetzigen Zeitpunkt gebe es kein Angebot für die Übernahme von Praktiker.

Für die Max-Bahr-Baumärkte hingegen schon. Die vorläufigen Insolvenzverwalter sehen hier Chancen, Standorte und Arbeitsplätze sichern zu können.