„Jenseits des Guten und Schönen: Un-bequeme Denkmale?“ ist das Motto des Tags des offenen Denkmals, der am Sonntag, 8. September, stattfindet. 7500 Denkmäler in 2500 Städten und Gemeinden öffnen bundesweit ihre Pforten. In Oberhausen erwarten die evangelische Christuskirche, die Lutherkirche, Gasometer und Peter-Behrens-Bau sowie die Mergelgruben in Sterkrade, die Siedlung Eisenheim und die St.-Antony-Hütte interessierte Gäste.
Vielerorts gibt’s Sonderführungen, Vorführungen und Rahmenprogramme für die Besucher. Für alle, die sich beruflich oder privat für historische Bausubstanz einsetzen, ist die Aktion wichtiger Bestandteil ihrer Öffentlichkeitsarbeit.
Die Christuskirche, Nohlstraße 5, wird von 11 bis 17 Uhr geöffnet sein. Sie ist die älteste evangelische Kirche im alten Oberhausen, erbaut 1863 bis 1864 nach Plänen des königlichen Baumeisters Maximilian Nohl. Grundmauern, Fassade und Ansätze des Kirchturms sind noch erhalten.
Der Gasometer, 117,5 Meter hoch und Wahrzeichen der Stadt, erinnert an die das Revier prägende Schwerindustrie. 60 Jahre lang wurde er industriell genutzt, heute ist er Ausstellungsraum und kultureller Veranstaltungsort.
Die Lutherkirche, Thüringer Straße 21 in Buschhausen, öffnet von 9 bis 18 Uhr. Sie wurde 1913 nach dem Entwurf der Architekten Cornehls und Fritsche als neuromanischer Backsteinbau errichtet. Bemerkenswert ist ihre schlichte Ausstattung im Jugendstil.
Vielleicht Welterbe
Auf Spuren von Bergbau weisen die Mergelgruben, Zum Ravenhorst, in Sterkrade hin. Archäologiefreunde sind für Erklärungen vor Ort (10 bis 16 Uhr). Der Peter-Behrens-Bau, Museumsdepot des LVR-Industriemuseums an der Essener Straße 80, kann zwischen 14 und 17 Uhr besichtigt werden. Das Hauptlagerhaus der Gutehoffnungshütte diente ab 1925 der Lagerung von Kleinmaterial. Die erste Arbeiterkolonie des Ruhrgebiets ist die Siedlung Eisenheim. Gegründet wurde sie 1845 als Wohnraum für Arbeitsmigranten. Protest verhinderte ihren Abriss in den 1960er Jahren. Ihre architektonische Qualität wurde anerkannt, die Häuser saniert. Sie gehört zu den vier Objekten der industriellen Kulturlandschaft Ruhrgebiet, deren Welterbestatus als Erweiterung zur Zeche Zollverein derzeit geprüft wird. Das Museum an der Berliner Straße 10 a wird von 11 bis 18 Uhr geöffnet sein.
Von 11 bis 18 Uhr öffnet die Antony-Hütte, Antoniestraße 32/34. Erstmals im Ruhrgebiet floss hier 1758 Eisen aus einem Hochofen. Hier befinden sich ein Museum und der erste industriearchäologische Park Deutschlands.