Die Caritas in Oberhausen und Mülheim hat bei den von ihr betreuten Familien nachgefragt, welche Probleme im Alltag große Sorgen bereiten. Unter den rund 100 Teilnehmern landeten vor allem Betreuungsfragen rund um die eigenen Kinder weit vorne.

So fanden die Familien nicht nur die erfolgreiche Suche nach einem Kita-Platz wichtig, sondern im gleichen Maße das qualitative Niveau der Kindertagesstätte. „Auch der Wunsch nach kostenfreien Betreuungseinrichtungen wurde geäußert“, sagt Referentin Irmgard Handt von der Caritas. Dabei unterscheiden sich die Nöte in beiden Städten kaum. Bei den Befragten aus Oberhausen stach jedoch deutlicher die Kritik an der vorhandenen Infrastruktur der Stadt heraus. Hier geht es um zu wenig Sporteinrichtungen. Auch die maue Anzahl an Schwimmbändern gefiel einigen Befragten nicht.

Der Caritas-Verband für das Bistum Essen wünscht sich ein Umdenken in der Politik. Sozialpolitische Neuerungen wie das Betreuungsgeld seien „im hohen Maße sozial ungerecht“, da das Geld oftmals pauschal bei Empfängern lande, die eine Unterstützung gar nicht benötigen. „So etwas fördert nur den Mitnahmeeffekt“, sagt Andreas Meiwes, Direktor der Caritas in Ruhrbistum.

Der Verband wünscht sich auch selbst mehr Unterstützung, das eigene Beratungsangebot sei sehr stark ausgelastet. „Wir wollen nicht an einen Punkt kommen, Leute nach Hause schicken zu müssen“, sagt Werner Groß-Mühlenbruch, Direktor der Caritas Oberhausen. Rat und Hilfe werde auch im Internet angeboten, um neue Medien zu erschließen. „Wir wollen dort sein, wo sich junge Familien in ihrem Alltag bewegen“, sagt Irmgard Handt. Dieses Angebot soll die persönliche Betreuung jedoch nicht ersetzen.

Für den 14. September plant die Caritas ab 11 Uhr ein Familienfest im Rheinischen Industriemuseum an der Hansastraße 20. Geplant sind Spiele, Kinofilme, Speiseangebote und Diskussionsrunden.