Die Absage der Premiere des Horror Circus am vergangenen Donnerstag sorgte für viel Aufregung, nicht nur unter den Besuchern. Tourneeleiter Holger Fischer versuchte zu besänftigen und spielte den Vorfall als Missverständnis herunter.

Weder er noch der Vermieter des Grundstücks, auf dem das Zirkuszelt vorerst stand, habe von einem Mindestabstand zum Fraunhofer-Institut gewusst. Darauf hätte das Bauamt die Zirkusleitung erst gegen Abend aufmerksam gemacht.

Jetzt stellte sich heraus, dass die Bauaufsicht erst durch die Zeitung erfuhr, dass der Zirkus auf dem Grundstück am Brammenring gastiert, so ein Sprecher der Stadt. „Die erforderliche Anzeige bei der Bauaufsicht ist nicht gestellt worden.“

Zu allem Übel stand das Zelt näher als der vorgeschriebene 550-Meter-Sicherheitsabstand zum Betrieb Air Liquide. Dieser müsse eingehalten werden, so das Unternehmen, weil Air Liquide Gase produziert, die eine Explosionsgefahr darstellen. Vom Fraunhofer-Institut ging keine Gefahr aus. Nach einem Gespräch mit dem Grundstückseigentümer kam schließlich heraus, dass dem Zirkus nicht das Gelände nahe der Gasproduktionsanlage zugesichert wurde, sondern, so die Stadt, ein Platz gegenüber der Hornbach Filiale einige Meter weiter entfernt.

Als am Donnerstag festgestellt wurde, dass die Leitung ihre Zirkuspremiere durchsetzen wollte, stellte die Stadt schließlich eine Ordnungsverfügung mit Nutzungsuntersagung aus. „Hierbei ist es fast zu Handgreiflichkeiten gekommen“, so der Stadtsprecher weiter. Am Abend kam dem Bauamt dann die Polizei zu Hilfe, wodurch die Premiere letztendlich untersagt wurde.