So mancher Oberhausener fühlte sich am gestrigen Dienstag an den Stimmenfang der 1960er Jahre erinnert: Ein Lautsprecherwagen der Partei Die Linke ließ Auszüge ihres Kurzwahlprogramms in den Straßen erschallen.
„Ein Lautsprecherwagen hat Tradition, ist heute aber eher ungewöhnlich und erregt daher die Aufmerksamkeit der Einwohner“, begründet Fraktionsmitarbeiter Michael Hake die Aktion der Partei.
Setzten Politiker solche Wahlkampfmittel damals noch wegen eingeschränkter Kommunikationsmöglichkeiten ein, nutzte es die Partei in ihrem Wahlkampf, „weil man ja nicht überall Plakate kleben kann“, so Hake. Zudem sei es ein finanziell günstiges Wahlkampfmittel.
Vormittags war der Lautsprecherwagen noch im Außenbezirk der alten Mitte unterwegs. Mittags kehrte er zu dem in der Fußgängerzone ergänzend aufgebauten Infostand der Partei zurück, um gemeinsam nach Osterfeld zu ziehen und ihr Wahlprogramm auch dort zu verbreiten.
In anderen Städten Deutschlands seien Lautsprecherwagen der Linken ebenfalls auf Tour gewesen, doch „die Aktion ist die erste und letzte – in diesem Wahlkampf“, sagt der Fraktionsmitarbeiter.
Obwohl sie nicht oft gesehen und gehört werden, war dieses Mittel für die Linke nicht neu: Bereits zu den Kommunalwahlen im Jahr 2009 wie auch zu den Landtagswahlen im Jahr 2012 setzte die Partei auf den Lautsprecherwagen.