Längst geht es bei neu gebauten Wohnhäusern nicht bloß um Maße, mahnt der Bochumer Professor und Wohnmarktexperte Volker Eichener: „Was Städten wie Oberhausen fehlt, ist hochwertiger Neubau.“

Der Politologe und Gründungsrektor der „EBZ Business School“ in Bochum hat sich in verschiedenen Studien mit der Wohnsituation in der Region beschäftigt. Oberhausen sei kein Einzelfall: „Die Ruhrgebietsstädte leiden allgemein daran, dass dort zu wenig hochwertiger Neubau steht.“ Das habe nicht nur Einfluss aufs Stadtbild, so Eichener: „Aus unternehmerischer Sicht ist es ein Standortnachteil, wenn in einer Stadt hochwertige neue Wohnhäuser fehlen. Als Firma möchte ich mich dort ansiedeln, wo meine gut qualifizierten Mitarbeiter auch gut wohnen können.“

Grundsätzlich werde derzeit viel zu wenig neu gebaut. „Vor 15 Jahren sind noch 800.000 neue Wohneinheiten gebaut worden, die aktuellen Zahlen liegen bei rund 220.000 – und das trotz niedriger Zinsen“, zitiert Eichener die Statistik. Wird neu gebaut, dann meist im Umland: „In eine Innenstadt ziehen Menschen, die den Charme älterer, aber sanierter Gebäude suchen.“