Weil sich eine Mitarbeiterin der Wirtschaftsbetriebe im Mutterschaftsurlaub befindet, wird die Beschwerde von Uwe Wellendorf nicht weitergeleitet. Kaum zu glauben, denkt er sich. Wie von uns berichtet, sollen sich die Bürger entweder telefonisch oder per E-Mail direkt über die Internetadressen an die Betriebe wenden.

So wie dem Oberhausener geht’s vielen Bürgern. Noch immer erreichen die Redaktion jede Menge Beschwerden, aber auch das erste Lob erreichte übers Telefon die Redaktion.

Beschwerde per Mail kommt zurück

Uwe Wellendorf jedoch fühlt sich veralbert. Wie gewünscht, schreibt er seine Beschwerde über Stolperfallen durch Gehwegplatte an der Goethestraße per E-Mail an die WBO. Zurück kam eine standardisierte Nachricht. „Ich konnte es kaum glauben. Die Mitarbeiterin ist einige Monate weg und es gibt keine Vertretung?“, fragt sich Wellendorf. Stattdessen wird er weiterverwiesen.

Ähnlich verärgert ist auch Jakob Stolz, der Probleme mit den Pflastersteinen vor seiner Haustüre hat. An der Ecke Bermensfeld/Rudolfstraße stünden diese beinahe senkrecht im Boden. Schon mehrfach habe er sich direkt bei der Stadt beschwert. Auch der Oberbürgermeister und die Umweltdezernentin Sabine Lauxen seien schon vor Ort gewesen. „Bis jetzt hat sich aber niemand gekümmert. Bei mir schellen sogar Passanten an, die über die Pflastersteine stolpern.“

Ein weiterer Oberhausener fühlt sich durch das Job-Center in Sterkrade gestört. Rund um das Center sei alles ungepflegt, es entwickele sich gar zu einem richtigen Schandfleck.

Erst verärgert, aber dann doch sehr zufrieden ist ein anderer Oberhausener. Unter der zentralen Telefonnummer wollte sich dieser über Baumscheiben bei der zuständigen Oberhausener Gebäudemanagement GmbH beschweren. Auskunft gab es dort jedoch nicht, sondern nur sechs weitere Telefonnummern. Eine führte ihn zur WBO, da wartete schließlich eine kompetente Dame. „Jetzt wird sich drum gekümmert“, sagt der Oberhausener erleichtert.

WBO und OGM bitten um Verständnis. Auf die Schnelle könnten die zuständigen Betriebe nur selten reagieren. Schließlich würden Einsätze bereits lange im Voraus geplant. Zudem habe die Verkehrssicherheit oberste Priorität. „Es sollte nicht vergessen werden, dass im Zuge der Haushaltssanierung in beiden Betrieben Personal reduziert wurde“, sagt OGM-Sprecher Alexander Höfer.