Wenn Mutter oder Vater pflegebedürftig werden, dreht sich die Versorgung der Generationen um. Dann müssen Kinder für die Pflegekosten ihrer Eltern aufkommen. „Familien unterschätzen oft dieses finanzielle Risiko“, meint Ingo Aulbach, Sprecher des Bezirks Oberhausen im Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK). Die gesetzliche Pflegeversicherung zahlt höchstens 1550 Euro. Die Kosten für eine Vollzeitpflege in der höchsten Pflegestufe III betragen in Oberhausen und Umgebung jedoch um die 3500 Euro im Monat.

„Das finanzielle Risiko können private Pflegeversicherungen zumindest mindern“, meint Aulbach. Es gibt drei Produktvarianten. Die Pflegerentenversicherungen zahlen im Pflegefall eine zuvor vereinbarte monatliche Rente aus. Pflegekostenversicherungen funktionieren wie private Krankenversicherungen. Dabei übernimmt der Versicherer einen festgelegten Prozentsatz der Kosten, die der Kunde nachweist. Als dritte Variante zahlen Pflegetagegeldversicherungen gegen einen Nachweis der Pflegebedürftigkeit einen fest vereinbarten Geldbetrag für jeden Pflegetag aus. Hierunter fallen auch die seit Anfang 2013 mit fünf Euro pro Monat vom Staat geförderten „Pflege-Bahr“-Policen. Voraussetzung ist, dass der Versicherte zehn Euro im Monat einzahlt und in der schwersten Pflegestufe mindestens 600 Euro monatlich als Pflegetagegeld ausbezahlt bekommt.

Beim „Pflege-Bahr“ hat man den Vorteil, dass der Versicherer den Vertragsabschluss nicht vom Ergebnis einer Gesundheitsprüfung abhängig machen darf.