Burkhard Koch, der oberste Touristikmanager für Oberhausen, ist jemand, der ganz besonders stolz auf die bisher so schön steigenden Übernachtungs- und Touristenzahlen in dieser Stadt ist. Schließlich setzt Koch sich selbst ehrgeizige Ziele: Die Zielmarke von einer halben Million Touristen und Geschäftsleuten im Jahr will der TMO-Geschäftsführer erreichen – am liebsten sogar 600 000.

Doch die Realisierung hat einen herben Rückschlag erlitten: Gab es mit über 446 000 Übernachtungsgästen 2012 noch einen neuen Rekord, so sieht es diesmal magerer aus. Im ersten Halbjahr sank die Zahl an Übernachtungen in der Stadt um 2,1 Prozent auf 210 000. Statt gut 97 200 Besucher, die im ersten Halbjahr 2012 nach Oberhausen reisten, waren es in den ersten sechs Monaten 2013 nur knapp 90 000 – ein Minus von 7,5 Prozent.

Dabei hatte nicht nur Koch wegen der Centro-Erweiterung, der Eröffnung des Legolands/Abenteuerparks und der Christo-Ausstellung im Gasometer auf neue Rekorde gesetzt. Schließlich übernachten seit 2006 in Oberhausen stetig mehr Gäste: Von 266 000 innerhalb von sechs Jahren auf eben 446 000.

Eine Erklärung für den Einbruch fällt den Touristik-Managern schwer. Ruhrgebiets-Touristiker Axel Biermann vermutet die schlechte Wetterlage: Das kalte Frühjahr habe auswärtigen Gästen die Freude an Städtereisen geraubt. Koch sieht dagegen eher die unglücklich dichte Feiertagslage im Mai und den durch die späten Sommerferien in den Juli geschobenen Besuchermagneten Extraschicht als Gründe an.

Auch sparsame Unternehmen, die kürzere Dienstreisen buchten, seien wohl Ursache für den schwindenden Besucherstrom. Koch tröstet sich damit, dass in Oberhausen im ersten Halbjahr mehr ausländische Gäste kamen – und alle Übernachtungsgäste mit im Schnitt 2,3 Übernachtungen länger blieben als 2012 (2,2). „Ich bin nicht beunruhigt. Im zweiten Halbjahr holen wir auf. Uns muss nicht bange werden“, so Koch.