Oberhausen. Wechsel der Straßensperrung an der heftig diskutierten Baustelle. Von Nord nach Süd über neuen Flüsterasphalt. Klunk: Verkehr angespannt

. Oberhausen gibt sich dieser Tage britisch: Auf der Mülheimer Straße, wichtigste Nord-Süd-Achse der Stadt, herrscht Linksverkehr. Wegen der andauernden Straßenarbeiten sind die rechten Fahrstreifen gesperrt, vom Centro in die City fährt man nun links über den frisch verlegten Flüsterasphalt. Was den einen Überwindung kostet, ist für den anderen ein gutes Zeichen: „Wir sind im Zeitplan.“

Das sagt der städtische Planungsdezernent Peter Klunk. Seit dem 22. Juli laufen die Straßenbauarbeiten an der Mülheimer Straße. Zehn Wochen soll es dauern, bis zwischen Brücktor- und Danziger - Straße Splittmastixasphalt aufgebracht ist, der die Lärmbelästigung von 40 000 Fahrzeugen am Tag mindern soll. Die ersten vier Wochen sind vorbei, die erste Seite ist gemacht, nun beginnen die Arbeiten auf der von Norden kommend rechten Seite. Der Verkehr fließt weiterhin links von Nord nach Süd – eine wesentliche Forderung der Feuerwehr, so Klunk, sie sonst nicht rechtzeitig zu Einsätzen kommen könne.

Dezernent Klunk kündigt weitere Sperrungen an, auf die sich Autofahrer einzustellen haben. Auch die Kreuzungsbereiche müssen saniert werden, an zwei Wochenenden sperrt man auch sie. Wann, das ist noch nicht bekannt. Wegen der Baustelle, der einseitigen Sperrung und der Ferien nutzen derzeit deutlich weniger als 40 000 Fahrzeuge die Mülheimer Straße, stattdessen sind Hansa-, Buschhausener- und Mellinghofer Straße nun vom Berufsverkehr verstopft. Wie wird das erst nach der Urlaubszeit?

Es hakt an der Duisburger Straße

„So Gott will ist die Duisburger Straße dann wieder frei, so dass wir ein zusätzliches Ventil haben“, meint Klunk. Die Bauarbeiten an der Duisburger Straße ziehen sich seit Monaten hin -- sie hätten vor den Ferien beendet sein sollen. Auch mit diesem Ventil aber bleibe die Situation an der Mülheimer Straße bis Ende September heikel, so Klunk. „Wir werden das im Auge behalten.“

Nichts hingegen hält er davon, die derzeitige Teilsperrung der Mülheimer Straße als eine Art Testphase für eine mögliche Begrenzung des dortigen Verkehrs auf zwei Spuren anzusehen. So war zuletzt Umweltdezernentin Sabine Lauxen (Grüne) verstanden worden. „Der Verkehr fließt jetzt nur in eine Fahrtrichtung, davon kann man nicht ableiten, wie er sich auf nur zwei Spuren verhalten würde.“

Die Grünen wollen, dass auf der Mülheimer Straße bald nur noch 20 000 Fahrzeuge unterwegs sind. Ein Gutachter bezeichnete im Umweltausschuss im März die Reduzierung auf 22 000 Fahrzeuge als „visionäres Szenario“.