Mit 100 kleinen Patienten aus Tadschikistan, Afghanistan, Usbekistan, Kirgistan, Armenien und Georgien landete am Mittwochabend ein von der Kinderhilfsorganisation Friedensdorf International gechartertes Flugzeug auf dem Flughafen Düsseldorf. Alle Kinder kommen nach Deutschland, um hier die medizinische Versorgung zu erhalten, die in ihrer Heimat nicht möglich ist.
In Afghanistan war es bereits der 67. Hilfseinsatz. Aufgrund der erhöhten bürokratischen Anforderungen der Visastelle gab es erst am Montagmorgen die Sicherheit, dass der Einsatz wie geplant durchgeführt werden konnte. „Eine Zitterpartie, die an den Nerven zerrte, vor allem an denen der afghanischen Familien“, sagen die Friedensdorf-Mitarbeiter.
Nach dem 14-stündigen Flug wurde ein Teil der Kinder noch in bundesweite Krankenhäuser gefahren. Die übrigen Patienten, deren Krankheiten und Verletzungen einen kleinen Aufschub der medizinischen Hilfe erlauben, wurden mit Bussen der Stadtwerke Oberhausen ins Friedensdorf gefahren. Doch auch sie werden zeitnah in Krankenhäusern behandelt, die die Behandlungen in der Regel kostenfrei leisten.
Die Ursachen der Verletzungen und Krankheiten der Kinder sind unterschiedlich. In Afghanistan verzeichneten die Friedensdorf-Mitarbeiter seit dem letzten Einsatz vor einem halben Jahr vermehrt Kriegsverletzungen. Die Mitarbeiter der Partnerorganisation „Afghanischer Roter Halbmond“ berichteten, dass sich mit der Ankündigung der Truppenabzüge Ängste in der Bevölkerung ausbreiten. Die mangelhafte Infrastruktur und ein unzureichendes Gesundheitssystem nehmen den Kindern die Chance auf Heilung.
Eine Behandlung im Ausland können sich die Familien nicht leisten; das gilt auch für die Kinder aus Zentralasien und dem Kaukasus, die mehrheitlich an Spätfolgen von nicht oder unzureichend behandelten Alltagsverletzungen leiden.
Nun wird die Chartermaschine mit mehreren Tonnen Hilfsgütern beladen; am Samstag fliegen behandelte Kinder zurück in ihre Heimat.