Was ist aus der Gans Johny geworden? Das Tier, das mit einem Gendefekt auf die Welt kam und nicht fliegen konnte, hatte bis Freitag noch putzmunter mit seinen gefiederten Kollegen seine Runden auf den Gewässern des Centros gezogen. Gut versorgt mit speziellem Gänsefutter von menschlichen Freunden.
Aber weil sowohl das Centro-Management als auch die Stadt ständig Anrufe von besorgten Bürgen bekamen, denen die Kippflügel des Tieres, die ein wenig wie Stümpfe aussehen, aufgefallen waren, wandte sich die Stadtverwaltung an den Revierpächter. „Was genau mit dem Tier ist, wissen wir nicht“, sagte Stadtsprecher Martin Berger. Es sei aber auf jeden Fall vom Jagdpächter mit einem Netz eingefangen worden.
Yasmin Menai, die die Gans regelmäßig fütterte und sie seit Freitag vermisst, hat also tatsächlich vergeblich nach dem Tier gerufen. „Er kam immer sofort angelaufen“, sagt sie ganz verzweifelt. „Ich bin keine Fanatikern, aber wenn ich ein verletztes Tier sehe, helfe ich“, erklärt sie. Auch Menai erhebt den Vorwurf, dass der Tierschutzverein nichts unternommen habe.
Petra Barth, Vorsitzende des Tierschutzvereins, weist diese Vorwürfe entschieden zurück. „Ich war zig mal am Centro, aber das Gelände ist groß, finden Sie da mal auf Anhieb eine bestimmte Gans.“ Die Leute hätten oft angerufen, seien aber nie bereit gewesen, auch mal auf die Tierschützer zu warten, um den Aufenthaltsort des Tieres zu zeigen.