Nach landläufiger Definition steht der Begriff Schrott-Immobilie für ein Gebäude, das in mangelhaftem Zustand ist. Es kann sich dabei auch um eine Immobilie handeln, die dem Käufer unter Vorspiegelung falscher Tatsachen weit über Wert angedreht wurde. Schrott-Immobilien sind solche, bei denen nichts mehr getan wird, die fünf Jahre und länger nicht mehr instand gehalten wurden. Weitere Kriterien sind: sichtbarer Verfall, Verwahrlosung, städtebauliche Falschnutzung, negative Auswirkung auf das Quartier.
Das Thema Schrott-Immobilien beschäftigt auch Jochen Schütz, Geschäftsstellenleiter des Eigentümer-Vereins „Haus und Grund Oberhausen“ immer häufiger. Er geht davon aus, dass die Zahl solcher Gebäude auch in Oberhausen künftig weiter steigen wird. Genaue Zahlen hat auch er nicht.
Nicht selten aber kämen Eigentümer zu ihm, die um Rat fragen, weil in ihrer Immobilie ein Sanierungsstau eingetreten ist. Es handelt sich oft um Alt-Immobilien, an denen die Eigentümer lange nichts gemacht haben. Die Folge: Gute Mieter bleiben aus, die modernen Standards werden nicht mehr gewährleistet, es kommt zu Leerständen – ein Kreislauf des Verfalls hat begonnen.
Jochen Schütz rät dringend, sobald Sanierungen notwendig werden, zu handeln: „Es ist völlig falsch, wenn ältere Eigentümer sagen, ich investiere nichts mehr, das sollen mal meine Erben machen. Dann ist es oft schon zu spät.“
Beratungen bei Haus und Grund oder auch der Verbraucherzentrale könnten den Eigentümern sinnvolle Wege einer effektiven Sanierung aufzeigen, sagt Jochen Schütz: „Wir erarbeiten so etwas wie eine Prioritätenliste und erklären, welche Maßnahmen sinnvoll und welche unsinnig sind.“ Schwierig werde es, wenn die Unterhaltung des Gebäude nicht mehr aus den Einnahmen finanziert werden könne: „Die Mieten sind in den letzten Jahren relativ gleich geblieben, die Handwerkerkosten aber erheblich gestiegen. Das ist für viele Eigentümer ein Problem.“