Oberhausen. . Die Buslinie 979 wird in Oberhausen von der Firma Urban Reisen bedient. Doch nicht alle Busse des Unternehmens sind mit einer Klimaanlage ausgestattet. Ein Leser beschwerte sich nun über die gefühlten 45 Grad im Fahrzeug. Er sorgt sich um die Sicherheit der Fahrgäste und die Gesundheit des Fahrers.

Machen wir uns nichts vor: Es ist heiß. Die Luft steht, das T-Shirt klebt am Rücken, schön ist diese Hitze nur, wenn man am Pool im Garten liegen kann. Der Tackenberger, der sich jetzt bei uns in der Redaktion meldete, hatte allerdings einige Besorgungen in der Sterkrader Innenstadt zu machen. Und weil Herbert Müller seine Wege mit Bus und Bahn zurücklegt, stellte sich der 52-Jährige an die Haltestelle Ledigenheim an der Dorstener Straße, um auf ein Fahrzeug der Linie 979 zu warten. „Als ich einstieg, traf mich der Schlag“, beschreibt Müller das Debakel: „Es herrschten gefühlte 45 Grad.“

Sorge um den Busfahrer

Der Bus hatte keine Klimaanlage. Bei den weit über 30 Grad Celsius, die am Tag der Busfahrt in Oberhausen herrschten, hatte sich das Fahrzeug offenbar so enorm aufgeheizt, dass die Fahrt darin eine Tortur gewesen sei. Nach zwei Haltestellen habe er wieder aussteigen müssen, sagt der 52-jährige Müller. „Mit mir stiegen aber auch deutlich jüngere Fahrgäste aus, die das nicht mehr ausgehalten haben.“

Am schlimmsten sei die Situation aus seiner Sicht aber für den Busfahrer am Steuer der Linie 979 gewesen, meint der Tackenberger besorgt. „Unter diesen Bedingungen kann man nicht den ganzen Tag Bus fahren.“ Ihm gehe es nicht um Fahrkomfort, fügt er an: „Hier geht es um die Sicherheit der Fahrgäste.“

Sicherheit angeblich nicht gefährdet

Die sei nicht gefährdet, meint Philipp Urban, Juniorchef des Omnibusunternehmens Urban-Reisen. Die Firma bedient im Auftrag der Stoag die Linie 979. Am Telefon hat Urban einen guten Rat für Fahrer und Fahrgäste: „Dann muss man mehr Wasser trinken.“ Auch könne man die Fenster öffnen.

Nüchterner kommt später eine schriftliche Erklärung daher: „90 Prozent unserer Linienfahrzeuge, die im Auftrag der Stoag eingesetzt werden, sind mit einer Klimaanlage ausgestattet. Leider war [am angegeben Tag] auf der Linie 979 ein Bus ohne Klimaanlage eingesetzt. Wir bedauern sehr, wenn Fahrgäste dadurch Unannehmlichkeiten entstanden sind.“

Er betont: Trotz Aufpreis wähle Urban auch bei neuen Bussen immer die Fahrzeuge mit Klimaanlage – obwohl man dazu vertraglich von der Stoag nicht verpflichtet sei. Urbans Busse fuhren 2012 auf rund zehn Prozent der Oberhausener Strecken.

Auftragnehmer muss auf angenehme Temperaturen achten

Eine Sprecherin der Stoag betont, dass der Auftragnehmer aber durchaus auf eine angenehme Temperatur in den Bussen zu achten habe. Und sie ergänzt: Bei der Stoag seien alle Fahrzeuge im Fuhrpark mit einer Klimaanlage ausgerüstet.

Herbert Müller fordert die Stoag zum Handeln auf: „Es darf nicht so weit kommen, dass erst noch ein Unfall passiert. Bei diesem Wetter ohne Klimaanlage zu fahren, da bekommt man einen Hitzeschlag.“