In den Oberhausener Parks werden künftig nur noch die Wege und Grünflächen gepflegt, die Spaziergänger auch wirklich nutzen. Treppen, die niemand hinaufsteigt, sollen abgebaut werden, Wiesen, auf denen keiner spielt, dürfen wuchern, heutige Trampelpfade, die jeder Hundehalter entlang geht, sollen stattdessen aber zu festen Wegen ausgebaut werden.

Diese regelrechte Überplanung der Stadtparks hat sich das Umweltdezernat noch in diesem Jahr auf die Agenda gesetzt, um Kosten zu sparen. Ab 2014 soll für die Pflege der städtischen Grünflächen rund eine halbe Million Euro weniger ausgegeben werden als bisher.

Grünpflege kostet 8,8 Mio Euro

Rund 8,8 Millionen Euro zahlt die Stadt Oberhausen jedes Jahr für die Pflege ihrer Grün-, Frei- und Sportflächen sowie der Grünanlagen auf den fünf kommunalen Friedhöfen. Auf diese Höhe beläuft sich der aktuelle Leistungsvertrag mit der städtischen Tochter, der Oberhausener Gebäudemanagement GmbH (OGM), die sich unter anderem um Waldgebiete, Spielplätze und Schulhöfe kümmert.

Mit dem 2012 beschlossenen Sparpaket will die Stadt Oberhausen bis 2022 jährlich 40 Millionen Euro einsparen – allein bei den Aufgaben der OGM soll 19 Millionen Euro weniger ausgegeben werden. Die Kürzungen bei der Grünpflege sind Teil des Pakets.

Um festzustellen, wo Gelder bei den zehn öffentlichen Parkanlagen gekürzt werden können, erstellen Landschaftsarchitekten derzeit Pflegekonzepte. Bis September sollen diese Pläne fertig sein, für fünf Jahre sollen sie Grundlage für die Grünpflege sein.

Einen Park aufgeben wolle man aber nicht, stellt Umweltdezernentin Sabine Lauxen klar: „Die Grünflächen bleiben erhalten, die Parkanlagen sollen aber effizienter gepflegt werden als bisher.“

Parkpflegekonzepte sind keine Oberhausener Besonderheit, sondern in vielen Städten verbreitet. Dabei soll nicht nur die Nutzung der Parks unter die Lupe genommen werden, wie Lauxen sagt. Die Landschaftsarchitekten werden auch die historische Bedeutung eines jeden Parks berücksichtigen. Oberhausen gilt als Parkstadt - mit der Industrialisierung wurden hier wie in vielen anderen Städten des Ruhrgebiets Alleen und Parks angelegt, um Anwohnern etwas Natur zu bieten.

Bisher besteht nur für einen Park bereits ein Pflegekonzept: Für den Grillopark am Oberhausener Rathaus, der 1887 von dem Fabrikbesitzer Wilhelm Grillo angelegt wurde. Seitdem wurde der Park mehrfach umgestaltet, zuletzt im Jahr 2000. Verändert wird er nicht. Lauxen: „Das Konzept hat gezeigt, dass der Park genau richtig angelegt ist.“