Nach dem WAZ-Bericht zum Thema „RWW baute zu große Wasseruhr ein“ erreichten uns weitere Hinweise unserer Leser.

So weist Jakob Stolz etwa darauf hin, dass in Bayern längst ein neuer Wasserzähler eingesetzt würde. Dieser Ringkolbenzähler zeichne sich durch eine hohe Messgenauigkeit aus, sei einfach zu installieren und es gebe im Gegensatz zu den in Oberhausen eingesetzten Flügelradzählern keinen Nachlauf mehr. „Ist der Hahn aus, stoppt der Zähler und läuft nicht mehr wie bei den alten Geräten um etliche Liter nach“, fasst Stolz zusammen. Was den 72-Jährigen an der Ablesemethode seines Versorgers RWW (Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH) auf die sprichwörtliche Palme bringt: „Bei der letzten Ablesung stand unser Zähler bei 100 m³ und 480 Litern – notiert hat sich der Mitarbeiter aber 101m³.“ Da seien mal eben zu Lasten des Kunden 520 Liter zusätzlich abgerechnet worden.

„Argument des Ablesers war, man würde immer aufrunden, anders wäre der Verbrauch nicht zu berechnen“, ärgert sich Stolz. Er rechnet vor: Der durchschnittliche Pro-Kopf-Wasserverbrauch liege bei 125 Litern pro Tag und Person. „Damit sind uns als Zweipersonen-Haushalt zwei zusätzliche Tage Wasserverbrauch berechnet worden, obwohl nicht ein Liter unseren Hahn verlassen hat.“ Zeitgleich zu dieser Ablesung hat Stolz übrigens einen neuen Zähler erhalten. „Dieses Gerät gibt jetzt generell nur noch die Kubikmeter an.“

Ein Eigentümer-Ehepaar von der Teutoburger Straße stellte fest, dass auch in seinem Achtparteien-Mietshaus eine QN 6 Wasseruhr eingebaut worden war. Da diese Wasseruhr für Häuserblöcke mit bis zu 100 Wohnungen geeignet ist und der kleinere Zähler QN 2,5 für Mehrfamilienhäuser mit bis zu 30 Wohnungen, verlangte das Ehepaar von der RWW einen Zähleraustausch. Der sei aber abgelehnt worden. „Unser Wasserbedarf liegt bei rund 1000 m³ pro Jahr, ab 500 m³ würde immer ein QN 6 Zähler eingesetzt, hieß es“, erläutert das Paar. Auf Nachfrage bestätigt Birgit Kirch (RWW-Kommunikation): „Ab einem bestimmten Verbrauch ist das erforderlich, um die Wasserversorgung für alle Parteien zu gewährleisten.“ Ringkolbenzähler werde es bald in Oberhausen geben, „die neue Technik bauen wir nach und nach ein“. Und zur Ablesemethodik: „Da benötigen wir das Datum und den Namen des Mitarbeiters, um das prüfen zu können.“