Unter der Überschrift „Doppel-Stempel kostet 40 Euro“ berichteten wir vor einigen Tagen über den Fall der 76-jährigen Elfriede L. (Name geändert). Ihre Tochter hatte sich an die Redaktion gewandt, um das Erlebnis der Seniorin in einem Bus des örtlichen Nahverkehrsunternehmens Stoag zu schildern. Die 76-Jährige sah sich – aus ihrer Sicht ungerechtfertigt – dem Vorwurf des Schwarzfahrens ausgesetzt. Nach der Berichterstattung hat sich nun eine erfreuliche Wendung ergeben.
Die Stoag erkannte an, dass seitens des Unternehmens ein Fehler vorliegt. „Nach intensiver Prüfung des Vorfalles zum Presseartikel [...], konnten wir feststellen, dass Frau L. [Name geändert] ungerechtfertigt ein erhöhtes Beförderungsentgelt ausgestellt wurde. Wir haben uns bereits bei Frau L. entschuldigt“, teilt die Öffentlichkeitsabteilung der Stoag mit. „Zwei Mitarbeiter der Stoag haben meine Mutter aufgesucht. Sie haben sich für den Vorfall entschuldigt und hatten einen riesigen Blumenstrauß sowie die 20 Euro und ein Monatsticket für meine Mutter dabei“, freut sich die Tochter der vermeintlichen Schwarzfahrerin.
Was war passiert? Die 76-Jährige hatte ihr Vierer-Ticket bei einer Fahrt dem Kontrolleur gezeigt. Der stellte ihr daraufhin einen Zahlschein aus. Nicht für die aktuelle Tour, denn die war ordnungsgemäß entwertet, sondern für eine Fahrt, die sie sich bereits im April „erschlichen“ haben sollte. Denn auf einem Stempelfeld entdeckte der Kontrolleur einen doppelten Stempel. Der zweite Stempel, der nur Minuten nach dem ersten gemacht wurde, war ein Versehen.