Die Parksituation beim Ruhr Reggae Summer in Mülheim ist jedes Jahr der Grund für Streitereien. Vor allem, weil das Areal direkt an der Stadtgrenze zu Oberhausen liegt. Und beide Städte haben eine sehr unterschiedliche Auffassung, ob und wann man ein Auge zudrückt. So auch am vergangenen Wochenende.

Denn bei 15 000 Besuchern, die jedes Jahr zu dem Festival anreisen, werden Parkplätze rar. Und wer schnell auf das Festivalgelände will, der sucht nicht lange nach einer Stellfläche für sein Auto, die unter Umständen noch ein paar Kilometer entfernt ist. Er sucht sich einen Platz in der Nähe. Das Parkverbot ignorieren die Festivalbesucher gerne.

Die Stadt Mülheim hat Verständnis dafür. „Wir versuchen damit liberal umzugehen“, so Volker Wiebels, Pressesprecher der Stadt Mülheim. Natürlich, so betont er, werden Fahrer, die mit ihren Wagen Feuerwehrzufahrten oder Behindertenparkplätze blockieren, belangt. Auch wer den Verkehr gefährdet, muss mit einer Strafe rechnen. Deswegen waren 40 Mitarbeiter des Ordnungsamtes in vier Schichten an dem Festival-Wochenende im Einsatz.

„Wenn die Mülheimer beide Augen zu drücken, dann ist das schön für die Betroffenen, aber wir tun das nicht“, so Stadtsprecher Martin Berger. So verteilte die Stadt Oberhausen an dem Wochenende 60 Knöllchen. Allerdings, das muss angemerkt werden, ist die Parksituation auf Mülheimer Seite weitaus günstiger. „Deswegen können sie auch kulanter sein“, so Berger. Am Ende ist die Verkehrssicherheit das entscheidende Kriterium, nach dem sich beide Städte richten.