Jahre lang war die Buslinie 122 die direkte Verbindung zwischen Sterkrade und dem Schloss Oberhausen, von da aus weiter über das St. Josef-Hospital bis zum Rathaus und Hauptbahnhof nach Mülheim. „In zwölf Minuten bin ich über diese Strecke vom Sterkrader bis zum Oberhausener Rathaus gekommen“, berichtet eine Sterkraderin beim Lesercafé im Café Cordes: „Jetzt ist diese schnelle und direkte Verbindung gekappt.“
Seit die Verkehrsbetriebe Stoag GmbH im Juni auf einen deutlich reduzierten Fahrplan umstellten, pendelt die Buslinie 122, eine Gemeinschaftslinie mit der Stadt Mülheim, nur noch zwischen dem Mülheimer Hauptbahnhof und dem City Forum in Oberhausen. In Sterkrade fährt nun die Linie 957 an der Haltestelle nahe dem alten Rathaus an der Steinbrinkstraße ab in Richtung Alt-Oberhausen – allerdings über Osterfeld. Die Strecke dauert nun 43 Minuten. Wer’s schneller will, muss umsteigen und laufen.
Auf der Mülheimer Straße habe die Linie 122 in der Vergangenheit große Verspätungen eingefahren, sagt eine Sprecherin der Stoag. „Deshalb wurde die Strecke der 122 an dieser Stelle gekürzt.“ Es gebe allerdings einige schnelle Möglichkeiten, von Sterkrade nach Oberhausen zu kommen. Die Pressesprecherin zählt auf: Wer mit der Linie 966 bis zum TZU fährt und dort in die Linie 957 umsteigt, benötige 15 Minuten - aktuell länger wegen der Sperrung an der Mülheimer Straße. „Über die ÖPNV-Trasse gibt es verschiedene Möglichkeiten, aber da muss man eben ein Stück laufen.“
Genau das stört die Sterkraderin, die beim Lesercafé Platz genommen hat: „Das ist für ältere Menschen kein Service“, sagt sie. Immerhin: Als sie telefonisch bei der Stoag nach einer neuen Verbindung fragte, hatte man ihr einen Ausdruck mit kurzem Anschreiben zugeschickt.