Oberhausen. Endspurt bei Ausbildungsplatz-Suche. Fast 900 Bewerber unversorgt. 260 freie Stellen.

Endspurt bei der Suche nach Ausbildungsplätzen: In wenigen Wochen beginnt in vielen Branchen das neue Ausbildungsjahr, doch noch sind längst nicht alle Jugendlichen versorgt. Den 891 noch unversorgten Bewerbern stehen in Oberhausen aktuell 262 unbesetzte Stellen gegenüber. Das Problem: Die meisten von ihnen interessieren sich für die gleichen Berufe.

Wunschberufe bleiben gleich

„Obwohl es inzwischen viele neue Ausbildungsberufe gibt, sind die beliebtesten Berufe noch immer die gleichen wie in den Vorjahren“, weiß Katja Hübner, Sprecherin der Agentur für Arbeit Rund die Hälfte der männlichen und zwei Drittel der weiblichen Interessenten verteilten sich in Oberhausen auf jeweils zehn beliebte Ausbildungsberufe. „Bei den Oberhausener Bewerbern sind kaufmännische Berufe am beliebtesten“, sagt Katja Hübner – und bestätigt damit die Ergebnisse des statistischen Landesamtes für NRW.

Es gibt allerdings große Unterschiede bei den Geschlechtern: Junge Frauen entscheiden sich in Oberhausen am liebsten für eine Ausbildung zur medizinischen Fachangestellten, zur Verkäuferin oder zur Einzelhandelskauffrau. Die jungen Männer zieht es mehr in technische Berufe wie Industriemechaniker und Kfz-Mechatroniker, viele interessieren sich aber auch für eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann oder Verkäufer.

Einige Ausbildungsstellen sind noch frei

Tatsächlich gibt es in diesen Bereichen aktuell noch einige wenige Stellen: So sind noch 39 Ausbildungsplätze als Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk, 20 für Kaufleute im Einzelhandel und ebenso viele als Verkäufer frei. Auch Bankkaufleute (11), Industriemechaniker und Medizinische Fachangestellte (8) sowie Anlagenmechaniker (7) werden noch gesucht.

Doch nicht alle Interessierten finden auch eine Stelle in ihrem Traumberuf: „Das Problem ist oft, dass die Anforderungen des Betriebes für die zur Verfügung stehenden Bewerber zu hoch sind“, sagt Hübner. Manchmal hätten die Jugendlichen auch falsche Vorstellungen, was Arbeitszeit und Gehalt betreffe, oder besondere Vorlieben: So möchte so mancher, der sich für eine Ausbildung zum Verkäufer interessiert, statt in einer Bäckerei oder Fleischerei lieber in einer Drogerie oder einem Textilgeschäft lernen.

„Für eine Ausbildung in der Gastronomie interessieren sich auch nur wenige“, sagt Hübner. Wer etwa Koch werden möchte, habe auch jetzt noch Chancen. „Die Zahl der freien Stellen wird so kurz vor Ausbildungsbeginn aber immer geringer“, sagt Hübner: „Wichtig ist daher, dass man auch über Alternativen zum Berufswunsch nachdenkt.“