Im Kampf gegen den Taubendreck an Hauswänden und auf Plätzen eröffnet noch im August der erste innerstädtische Taubenschlag in Oberhausen. Betrieben wird er von ehrenamtlich engagierten Tierfreunden, die die ungeliebten Vögel artgerecht füttern und ihre Eier gegen Gips-Attrappen austauschen, um so die Anzahl der Tauben zu reduzieren – und die Tiere letztlich auch vor Übergriffen genervter Menschen zu schützen. Finanziert wird das Haus durch Spenden.

Tauben zu füttern ist in Oberhausen verboten. Wer erwischt wird, zahlt ein Ordnungsgeld. Die Stadt will damit erreichen, dass die Tiere nicht überall hinmachen. Zur Folge hat das aber auch, dass sich die Vögel oft auch von Lebensmittelresten ernähren. Das macht den Taubenkot wässrig, er setzt sich auf Hauswände und greift Fassaden an.

Dieses Ärgernis nun greifen die Tierfreunde auf, die sich seit rund vier Jahren für das erste Oberhausener Taubenhaus stark machen. Errichtet werden soll es auf dem oberen Deck des seit einiger Zeit ungenutzten städtischen Parkhauses an der Linsingenstraße in der Innenstadt. Ehrenamtliche reinigen den Schlag und füttern die Tiere artgerecht mit Körnern. Dem hat die städtische Tochtergesellschaft Oberhausener Gebäudemanagement GmbH (OGM) nun vertraglich zugestimmt.

Kosten für den Schlag: 2500 Euro

2500 Euro haben die Grünen-Stadtverordnete Michaela Flötgen und die Sterkraderin Inge Maßling als Ideengeber für das Taubenhaus bisher gesammelt. Genug, um nun den Bau des Schlags bei einer Holtener Holzfirma in Auftrag zu geben und für den professionellen Aufbau zu bezahlen. „Wir danken all unseren Unterstützern, dass sie trotz der langen Wartezeit weiter geholfen haben“, sagt Michaela Flötgen. Denn Spender hatten sich zuletzt kritisch geäußert, weil es trotz der Gelder still geworden war um die Idee des Taubenhauses. „Wir haben sie aber nie aufgegeben“, sagt Flötgen.

Der Taubenschlag in der City ist abgekupfert: Ähnliche Projekte gibt es etwa in Düsseldorf, wo sich der Stadttiere e.V. engagiert. Unter seinem Dach arbeiteten bisher auch Flötgen und Maßling für den Oberhausener Schlag, seit Kurzem gehört ihr Projekt zum Naturschutzbund (Nabu) Oberhausen. „Wir wollten uns lokaler verorten“, sagt Flötgen.

In vier Wochen, so die Grünen-Ratsfrau, werde der Taubenschlag eröffnet – mit Einweihungsfeier.