Die rot-grüne Landesregierung jagt mit der Primusschule erneut einen neuen Schulversuch durchs Land. Das Interesse ist gering, die Folgen sind unabsehbar und der Schulfrieden alles andere als gesichert. SPD und Grüne in Oberhausen folgen natürlich gerne mit der Verwaltung und ohne Rücksicht auf Verluste dem Ruf des Landes. Die CDU lehnt den Versuch ab: Wir wollen keine Experimente auf Kosten der Kinder, Jugendlichen und Eltern in dieser Stadt! Und das schon gar nicht, wenn Eltern sich so deutlich gegen einen solchen Schulversuch aussprechen. Schon das Ergebnis der Elternbefragung wird nicht anständig und seriös dargestellt. Die Verwaltung informiert über knapp 29 Prozent Ja-Stimmen, die in Wirklichkeit nur aussagen, dass man sich grundsätzlich vorstellen könnte, sein Kind an einer solchen Schule anzumelden. Was sie aber nicht mit einem Satz erwähnt, ist, dass dem entgegen 71 Prozent der Eltern ganz bewusst zurückgemeldet haben, dass sie ihr Kind bestimmt nicht an einer Primusschule anmelden würden. Das ist manipulativ!
Wenn die Verwaltung dann auch noch im Schulausschuss mitteilt, dass die Absicht der Befragung auf ein „Ja“ zielte und 75 Positivstimmen ausreichend seien, um die Bewerbung abzuschicken, ist das der Gipfel des Schönredens, um ideologische Konzepte mit aller Macht umzusetzen. Fast 5000 der knapp 6740 befragten Eltern schickten ihren Fragebogen erst gar nicht zurück. Sie zeigen folglich keinerlei Interesse an einer solchen Schulform. Die Mehrheit ist doch offensichtlich in Oberhausen gegen diesen Schulversuch.
Hier wird auf Kosten der Kinder ein Modell durchgewunken, das nicht in das Schulsystem passt, in das es zwangsläufig eingebettet wird. Dies lässt sich bereits an der Organisation der Standorte ablesen. Das längere gemeinsame Lernen findet für die Klassen 1 bis 3 am Standort Ruhrschule statt und für die Klassen 4 bis 10 an der Hauptschule Alstaden. Die wenig zentrale Lage im südlichen Zipfel Oberhausens macht deutlich, dass Chancengleichheit und ein wohnortnahes Angebot gar nicht bestehen. Außerdem: Wohin gehen jene Kinder im Oberhausener Süden, deren Zielschule die katholische Ruhrschule war und deren Eltern die Primusschule nicht wählen?
Oberhausen braucht keine Parallelstruktur. Hier müssen die bestehenden, erfolgreich arbeitenden Schulformen vernünftig unterstützt werden.