Oberhausen.. Schüler der Luisenschule zeigen am Freitag und Samstag, was sie in der Zirkus-Projektwoche gelernt haben

Feuerspucker, Clowns und Trapezkünstler tollen zwischen Wohnwagen und Zelten umher. Ein ganz normaler Besuch im Zirkus? Nicht direkt, denn eigentlich ist das hier der Schulhof der Luisenschule in Styrum. Eine Woche lang bereiten sich die Schülerinnen und Schüler unter Anleitung der Zirkuspädagogen und Artisten des Zirkus Lollipop auf ihren großen Auftritt vor.

Alle vier Stufen nehmen teil und werden hierfür bunt gemischt, was „großartig klappt“, so Schulleiterin Roswitha Spitzley.

Abenteuerliche Kunststücke

Der sechsjährige Sirac kann genauso gut mit dem Feuer umgehen wie Pascal, der schon 10 ist und sich zudem ohne Zögern auf das Nagelbett legt. Feuer? Nagelbett? Geraldine Maats vom Zirkus Lollipop bleibt gelassen: „Wir sind das ganze Jahr an Schulen unterwegs, wir wissen, was wir von den Kindern verlangen können.“ Mit der Auswahl der Kunststücke haben sie jedenfalls genau den Geschmack der angehenden Artisten getroffen. Die Jungs sind mit Begeisterung dabei, wenn es ums Scherbenlaufen geht, während die Mädchen sich lieber elegant in schwindelerregender Höhe ums Trapez schwingen. Wem das dann doch zu aufregend ist, kann einfach die Gruppe wechseln und sich zum Beispiel den Zauberern oder Jongleuren anschließen. Doch die meisten machen auch komplizierte Übungen schon wie die Profis. Ja, sogar die „Tricks zu zweit am Trapez“ sind kein Problem, sagt Mira (10), da sie ihrer Freundin Marie (7) „total vertraue“. Zur Not steht unten natürlich der Trainer und „fängt einen auf“.

Nicht nur die Schüler sind begeistert von dem Projekt, auch die Lehrer sind von den Möglichkeiten, die sich den Kindern bieten, fasziniert. „Die Kinder wachsen persönlich und in der Gemeinschaft und bekommen neues Selbstvertrauen, wenn sie die Kunststücke hier meistern“, freut sich Schulsozialarbeiterin Sonja Sowada. Auch Lehrerin Eva-Maria Est ist beeindruckt von dem Mut ihrer Schützlinge, „Am Anfang haben sie ein bisschen Angst, aber sie probieren es einfach mal aus, und schon sind die Zweifel überwunden.“ Nun naht der große Tag: Die Schüler werden, in drei Gruppen aufgeteilt, Freitag (18 Uhr) und Samstag (10 Uhr und 14 Uhr) in der Manege stehen und ihre Eltern und Freunde begeistern. Die ein oder andere Schrecksekunde für Mama inbegriffen.

Kinderstimmen

Mira, 10: Das Liegen auf dem Nagelbett tut fast gar nicht weh. Es pikst ein bisschen, aber es sieht nach viel mehr aus. Die Leute denken, dann wir würden uns wehtun, aber das ist ja alles nur ein Trick.

Pascal, 10: Ich wollte von Anfang an ans Trapez. Ich wusste, dass es mir Spaß machen würde. Höhenangst hab ich keine, und ich wollte mich lieber bewegen, statt beim Jonglieren oder so nur auf der Stelle zu stehen.