Auch wenn die Session morgen Abend ihr Ende findet, etwas wird hängen bleiben: Es ist ein Ohrwurm.

Mit dem Elpenbachlied brachte Stadtprinz Ralf I. die Gehörgänge der Narretei ordentlich zum Rauschen. Wie häufig sie die drei Strophen mit dem markanten Refrain schon zum Besten gegeben haben, kann keiner genau sagen. „Ich denke, ich muss mich auf der Zielgeraden etwas zurücknehmen”, sagt Ralf Kock und deutet auf seinen Hals. „Wir sind ja keine Opernsänger.” Wenn der Elpenbach rauscht, belastet das die Stimmbänder. Für gewöhnlich singt seine Tollität das akustische Mitbringsel lautstark mit, wenn immer das Prinzenteam bei Sitzungen und Empfängen vorbei schaut.

Es gibt auf dieser weiten Welt ein' Ort, den man die Heimat nennt. Für uns ist es die Klosterhardt, das Glück ist uns vergönnt. . .

Der Ursprung ist schnell erzählt. Kock: „Wir wollten ein Lied verwenden, mit dem man schunkeln kann und das hängen bleibt.” Da passte es trefflich, dass Kocks Vater Günter ein Lied über ein Stückchen Heimat schrieb, das seine Wurzeln im Kolpingkarneval hat. Vor 41 Jahren beglückten die Klosterhardter Wassermänner ihr Publikum. Mit dabei Klein-Ralf. „Ich habe das Lied schon damals als Kind gehört. Es ist beeindruckend, mit welch geringen Mitteln damals Karneval gefeiert wurde.” Somit ist die Verwendung des Lieds nicht nur ein Stück Heimat mit Antony-Hütte und Wasserrauschen, sondern auch eine kleine Hommage an den Vater.

Oh Elpenbach, oh Elpenbach, wie lustig rauscht dein Wässerlein. So lustig wie dein Wasser rauscht, rauscht's auch bei uns hinein. . .

Bei der Inthronisierung erfolgte die Premiere. Zunächst war die Nummer als einmaliger Auftritt geplant. Kock: „Als wir gemerkt haben, dass das Lied ankommt, haben wir es zu unserem ständigen Begleiter gemacht.” Obgleich die Säle schunkeln und die Zeilen mittlerweile kennen, weiß auch Ralf Kock, dass nicht jeder ein Freund des Elpenbaches ist: „Klar, das ist von Gesellschaft zu Gesellschaft verschieden. Aber bisher haben wir überwiegend positive Resonanz erhalten.”

Du Wirt in der Antonyhütt' schenk ein, schenk ein, schenk ein! Das Bier, das hier im Keller liegt muss morgen alle sein. . .

Die Auswahl des Liedes war ungewöhnlich. Schließlich handelt es sich um einen langsamen Walzer. Dennoch: „Es wird geschunkelt und darauf kommt es an: dass die Leute mitmachen.” Die Vorbereitungen waren für das Prinzenteam samt Garde eine Herausforderung. Für einen Tag ging es ins Plattenstudio, wo der Song eingespielt wurde. Und das ist nicht so einfach. „Zunächst mussten wir die Melodie treffen. Mein Minister Sven Timm hat das Stück am Anfang eher wie O Tannenbaum gesungen”, lacht Kock. Auch wenn sie das Lied zum x-ten Mal anstimmen – kleine Pannen gehören dazu. „Ich hab mich auch schon beim Überlegen erwischt, in welcher Strophe ich mich gerade befinde.”

Und rauscht es dann in unser'm Kopf, dann sind wir ganz vernarrt, in Klosterhardt am Elpenbach, in unserer Klosterhardt. . .

Zum Prinzenempfang überraschte die Tanzgarde den Regenten dann mit einer ganz speziell eingetanzten Elektro-Version des Klassikers. Zur Choreographie erschallten nun fetzige Beats und gaben dem Klassiker ein Stück Dynamik. Fortan wechselte Ralf I. den klassischen und moderne Elpenbach bei seinen Auftritten ab.

Oder bespielte wie bei der Sitzung der Lebenshilfe die Narretei einfach doppelt. Die Session geht nun, der Elpenbach wird bleiben. Das Lied des Prinzen hat es auf eine CD geschafft.