Oberhausen. .

Beim Ausbau der Güterbahnstrecke Betuwe warnt Manfred Flore, Sprecher der Bürgerinitiative „Betuwe – so nicht“ vor meterhohen Lärmschutzwänden, die den Sterkrader Bahnhof regelrecht zubauen könnten. „Wir wollen keinen Bunker am Sterkrader Bahnhof, es muss eine andere Lösung geben“, sagt Flore.

Nachdem sich Bund, Land und Bahn auf die Finanzierung des 1,5 Milliarden Euro teuren Infrastrukturprojekts Betuwe geeinigt haben, hatte NRW-Verkehrsminister Michael Groschek erklärt, auf den „besten Lärmschutz“ entlang der dann dreigleisigen Strecke zu setzen. Im Rahmen dessen soll der Sterkrader Bahnhof ausgebaut werden.

Wenn nun alle in die Hand spucken, sei 2015 mit dem Start von Betuwe zu rechnen, schätzt Initiativensprecher Flore. Voraussetzung für ihn: Auf einem Großteil der Oberhausener Ausbaustrecken solle weiterhin mit dem sogenannten Schienenbonus gerechnet werden. Bisher galt auf Bahnstrecken eine niedrigere Lärmschutzgrenze als an Straßen, erst 2015 soll dieser „Bonus“ wegfallen. „Statt jetzt alles neu zu planen und damit den Baustart nochmals zu verzögern, sollte die Bahn nach bestehenden Vorgaben mit dem Bau beginnen.“ Nur an kritischen Stellen sollte nachgebessert werden: „Der Lärmschutz muss zeitgemäß sein.“

Am Sterkrader Bahnhof will sich Flore etwa für transparente oder geschwungene Lärmschutzwände einsetzen. „Es gibt kreative Lösungen, damit da kein Bunker mitten in der Stadt entsteht.“

Wer die Mehrkosten für den besonderen Lärmschutz trägt, ist nicht geklärt. Schon jetzt ist Betuwe rund 600 Millionen Euro teurer als noch 2002 angegeben. Das Land wird 450 Millionen Euro tragen und damit auch den Kostenanteil der Kommunen für den Ersatz von Bahnübergängen.