Jetzt ist es offiziell: Heine Bau wird abgewickelt. Das teilte Insolvenzverwalter Axel Schwentker gestern mit. Es sei jedoch gelungen, zwei größere Bauprojekte an einen neuen Generalunternehmer zu übertragen und den damit beschäftigten rund 40 Mitarbeitern eine Perspektive zu geben. Das österreichische Bauunternehmen Porr übernimmt demnach „Spot“, den Neubau der Babcock-Pensionskasse nahe dem Rathaus (siehe nebenstehenden Artikel) sowie ein weiteres Projekt in einer anderen Stadt.

Die übrigen rund 80 Heine-Mitarbeiter werden die Kündigung erhalten und seien größtenteils ab gestern freigestellt worden. 45 der betroffenen Mitarbeiter hätten kurzfristig eine neue Stelle in Aussicht. Die Hoffnung, dass weitere Mitarbeiter unter das Dach einer anderen Firma schlüpfen können, hat auch IG-Bau-Gewerkschaftssekretär Jürgen Czech. „Es gibt viele Interessenten, die nachgefragt haben, ob sie Leute übernehmen können“, sagte er der NRZ. „Es könnte sein, dass ein größerer Teil der Leute wieder in Arbeit kommt.“ Über die bevorstehenden Freistellungen seien die Mitarbeiter bei einer Betriebsversammlung informiert worden. Czech erwartet, dass bis 15. Juli alle Mitarbeiter die Kündigung erhalten haben.

Zahlungsunfähig und überschuldet

Das Unternehmen hatte am 15. Mai Insolvenzantrag gestellt. Es ist zahlungsunfähig und überschuldet. Das Ziel der Geschäftsführung, die Firma komplett oder zumindest in Teilen zu verkaufen, war nach Darstellung Czechs gescheitert (wir berichteten). „Es hatten sich 25 Interessenten gemeldet. Die sind aber alle nach und nach abgesprungen.“

Insolvenzverwalter Schwentker erklärte: „Innerhalb der sechs Wochen, die uns seit dem Insolvenzantrag zur Sondierung von Fortführungsoptionen zur Verfügung standen, war ein erfolgreicher Weiterbetrieb des Unternehmens kaum realisierbar. Insofern ist es zumindest ein Teilerfolg, dass wir rund 40 Heine-Mitarbeitern bei zwei großen Bauprojekten eine gute Perspektive geben konnten.“

Das Amtsgericht Duisburg setzte einen neuen vorläufigen Gläubigerausschuss ein. Am 24. September findet im Ebertbad eine Gläubigerversammlung statt, in der auf der Grundlage eines Berichts des Insolvenzverwalters über den Fortgang des Verfahrens beschlossen werden soll und die von den Gläubigern angemeldeten Forderungen geprüft werden sollen.