Die Stadtsparkasse rät in einem dringenden Appell allen Unternehmen und Vereinen, sich zügig um die Umstellung des Zahlungsverkehrs auf europäische Normen zu kümmern: Statt Bankleitzahl und Kontonummer gilt künftig auch im Inland die 22-stellige Mega-Nummer IBAN, die einige zahlenmüde Banker bereits „Iban, die Schreckliche“ getauft haben. Stichtag für die Pflicht-Umstellung: 1. Februar 2014.
Teufel steckt im Detail
„Wer glaubt, er habe noch viel Zeit, dem droht der missliche Umstand, kein Geld mehr auf sein Konto zu bekommen“, sagt Sparkassen-Chef Bernhard Uppenkamp. „Viele haben völlig falsche Vorstellungen davon, wie viel Aufwand diese Reform für Betriebe und Vereine bedeutet.“ Wer nicht handelt, dem droht also Anfang 2014 ein Geld-Chaos.
Vor allem, wer per Lastschrift Mitgliedsbeiträge oder Vorauszahlungen über seine Bank einzieht, muss neue Formalien beachten – und sich eine „Gläubiger-ID“, eine bestimmte Nummer, besorgen. Jeder Lastschrift-Kunde, jedes Vereinsmitglied benötigt dann noch eine durch den Verein oder das Unternehmen vergebene „Mandanten-ID“. Wie andere Banken auch sind der Stadtsparkasse ab Februar 2014 die Hände gebunden: „Wir dürfen keine Lastschriften mehr auf Papier oder per Datenträger annehmen“, warnt Uppenkamp. Zudem müsse rechtlich das neue IBAN-Lastschriftverfahren Kunden mitgeteilt werden.
Deshalb hat sich der Sparkassen-Kunde EVO, Energieversorgung Oberhausen, schon seit Sommer 2012 um die IBAN-Reform gekümmert. EVO-Finanzchef Eckhard Seifert hat dabei erfahren, dass die Umstellung erhebliche Beratungs- und Software-Kosten verursacht – bei 1,2 Millionen Datensätzen kommen über 100 000 Euro zusammen. „Der Teufel steckt im Detail, das duldet keinen Zeitaufschub“, meint der Sparkassen-IBAN-Verantwortliche Michael Claus nicht nur mit Blick auf einzuhaltende Datenformate für die Übermittlung an die Geldinstitute.