Mit 18 neuen Vermittlungsfachkräften intensiviert das Jobcenter in Oberhausen die Beratung: Bereits seit dem 6. Mai ist das zusätzliche Personal tätig. Damit können sich die Vermittler mit den Langzeitarbeitslosen alle zwei Wochen treffen statt wie bisher nur alle acht Wochen. „Dadurch soll die Betreuung deutlich individueller werden“, erzählt Vermittler Simon Grafelmann. So soll nicht nur der Arbeitsmarkt genauer unter die Lupe genommen werden: Durch ein intensives Eingangsgespräch planen die Vermittler, möglichst viele Interessen und Talente branchenübergreifend ausloten zu können.
So wie bei Cvetko Jakupovic. Der 38-Jährige gehört zu den ersten, die in Oberhausen durch die Joboffensive betreut werden. „Ich habe lange Zeit als Autohändler selbstständig gearbeitet“, sagt er. „Infolge der starken Umsatzeinbußen nach der Einführung der Abwrackprämie folgte dann aber die Arbeitslosigkeit.“
Die ersten Gespräche im Jobcenter verliefen aus seiner Sicht positiv. Bei seinem Wunsch nach einer Stelle, möchte er sich möglichst breit aufstellen. „Das kann im Lagerbereich der Fall sein oder auch als Fahrer würde ich gerne etwas machen.“ Das Beratungs- und Betreuungsangebot möchte er weiter nutzen.
Begleitung bei Vorstellungsgespräch
„Natürlich sind viele interessiert, zunächst in ihrem gewohnten Beruf zu bleiben“, sagt Ulrich Goga, Leiter des Programms Joboffensive. „Doch nun sollen Erfahrungen an früheren Arbeitsplätzen für die aktuelle Jobsuche besser ausgeschöpft werden.“
Zur Unterstützung können Vermittler die Arbeitslosen bei einem Vorstellungsgespräch begleiten.
Recht gute Vermittlungserfolge erzielt das Jobcenter Oberhausen derzeit in der Gastronomie und in der Lagerhaltung. Grundsätzlich sei der Markt für Fachkräfte aber in allen Bereichen offen, gibt Goga an. Das Programm soll nun verstärkt Arbeitslose fördern, bei denen wenige Qualifikationen oder Teilqualifikationen vorhanden sind.
Die Betreuung ist auf sechs Monate angelegt und kann im Bedarfsfall auf neun Monate erhöht werden. Die Joboffensive richtet sich an 25- bis 49-Jährige. Für Jugendliche ohne Arbeit und Personen ab 50 Jahren („Best Ager“) gibt es dagegen separate Programme des Jobcenters.