Jeder Bürger hat sich wohl schon einmal über Handwerker geärgert: ewiges Warten auf einen Kostenvoranschlag, halbgare Beratungen, versäumte Termine, viel Arbeit, die vielen Gewerke zu koordinieren. Eine Badezimmer-Renovierung wird da zur Tortur – und dann auch noch diese abstrus hohen Preise!

Aus Kundensicht ist deshalb die aus dem Spardruck erfolgte Idee der OGM, künftig nur noch für ganze Gebäude alle Dienste aus einer Hand einzukaufen, zu begrüßen. Wie schön wäre es, wenn man einen Handwerks-Koordinator für eine Fixsumme verpflichten könnte, jahrelang alles schön ordentlich zu halten – und das auch noch für weniger Geld als Reparaturen, Wartung und Verbesserungen bisher kosteten.

Doch der OGM-Plan bedeutet für das örtliche Handwerk nichts Geringeres als eine Revolution der Branche, auf die die Betriebe nicht vorbereitet sind. Selbst wenn die vielen Handwerk-Chefs ihre Egoismen zurückstellen und in Projektgesellschaften gut zusammenarbeiten würden: Die Idee birgt für die Betriebe erhebliche Kostenrisiken, die sie in Gefahr bringen könnten, selbst wenn sie alle Aufträge ergatterten.

Die OGM will nämlich die Bauleiter-Stellen bei sich drastisch reduzieren und so sparen. Diese Arbeit der Baukontrolle und -koordination und die Kosten dafür müsste künftig das Handwerk selbst übernehmen – bei geringerem OGM-Auftragsvolumen. Zudem müsste die Handwerks-AG die Risiken tragen, wenn einzelne Betriebe schlecht arbeiten oder die Instandhaltung der Oberhausener Gebäude teurer wird als vertraglich bis 2021 geplant.

Solche Risiken können Großkonzerne kalkulieren und auffangen, nicht aber 2000 verschiedene Oberhausener Handwerksfirmen. Die Gefahr ist groß, dass der OGM-Spareifer gute Jobs vor Ort vernichtet.