Deutlich langsamer als erwartet geht das Elbe-Hochwasser in Sachsen-Anhalt zurück. Welche enormen Schäden die Fluten in den betroffenen Städten und Gemeinden hinterließen, das konnten Marco Grünert und Tobias Koppen von dem Buschhausener Handwerksbetrieb Elektro Koppen aus erster Hand erleben.
Spontan machten sich die Oberhausener im Urlaub mit Kombi, Pritsche, Anhänger und Gerät auf den Weg in den Nord-Osten. Über die Internetplattform Facebook hatten sie Hilferufe erreicht. Von der Gemeinde Lostau in der Nähe Magdeburgs fuhren Koppen und Grünert in den Landkreis Stendal, wo bereits zwei Ortschaften zwangsevakuiert worden waren und nun ein Damm zu brechen drohte. Weiter ging es nach Fischbeck, wo nach einem Deichbruch jede helfende Hand in der Elb-Havel-Kaserne gebraucht wurde.
Die beiden Helfer von Koppen begannen sofort mit der Arbeit. Ein Leutnant koordinierte die Arbeiten der Arbeitsgruppe auf dem Kasernenplatz der mit einer Spielfeldgröße im Fußball locker mithalten konnte. Gefüllt wurden hier nicht nur Sandsäcke, die mit Transportern auf Paletten an die Wasserfront gebracht wurden, sondern auch sogenannte Big Packs, die die Bundeswehr mit Hubschraubern in die Fluten beim Deichbruch warf.
Nach 52 Stunden gaben Bundeswehr und der Havelberger Bürgermeister Bernd Polowski Entwarnung. Die Einsatzleitung, Bürger des Ortes und die Bundeswehrangehörigen bedankten sich bei Grünert und Koppen für das Engagement und die schnelle Hilfe bis tief in die Nacht.