Durch den Westfriedhof, am Biotop vorbei, über den Rhein-Herne-Kanal, zur nächsten biologischen Station und schließlich längs der Ruhr entlang bis hin zum Ruhrpark. Die Artenvielfalt machte der Sauerländische Gebirgsverein zu seinem Motto am jährlichen Wandertag. Gemeinsam mit Gerhard Hüttner von der Unteren Landschaftsbehörde machten sich rund 30 Wanderer am vergangenen Samstag auf den acht einhalb Kilometer langen Weg durch Lirich und Alstaden.
Selbst kräftige Regenschauer konnten die Ausflügler nicht stoppen. Gerhard Hüttner sieht das Nass sogar positiv, schließlich sei ein bisschen Regen gut für die Natur und darum gehe es schließlich.
„In Oberhausen gibt es immer eine Ecke, in der Natur und eine Biotop-Struktur zu finden ist“, sagt Hüttner. Zu wenig jedoch im Vergleich mit der Anzahl der Bürger. „Deshalb gibt es Überlegungen, ungenutzte Friedhofsflächen nach und nach zu renaturieren.“
Ein solches Beispiel zeigt Hüttner im Westfriedhof auf, am ersten Stopp der Wanderung. Eine Insel inmitten des friedhofseigenen Teiches wurde aufgeforstet und dann vollkommen dem natürlichen Leben überlassen - der Grundgedanke eines Biotops. „Hier finden wir ideale Voraussetzungen, denn hier sind die Störeinflüsse sehr gering.“ Schließlich gelange keiner so einfach auf die Insel, weder wüste Radler noch freilaufende Hunde. „Die Vögel können auf der Insel ungestört brüten.“
Bis zum nächsten natürlich-gehaltenen Lebensraum ist es ein ganz schönes Stück, aber mit Regencapes und -schirmen ausgestattet, kommen die Wanderer auch dort gut an. In der Alstadener Ruhraue finde sich ein erstaunliches Artenspektrum wieder, erklärt Gerhard Hüttner. Viele Amphibien, wie Frösche oder Erdkröten, seien hier beheimatet. Und auch Wasservögel, wie Schwäne, Teich- oder Sumpfhühner, sehe man zuweilen.
„Es ist schon erstaunlich, was Oberhausen an Natur zu bieten hat.“ Mit einem Drittel Freifläche wartet die Stadt auf. Das sei vielleicht nicht viel, aber: „Das was vorhanden ist, ist ökologisch wertvoll. Auch der Artenschutz hat seinen Platz“.