Die Kälte ist schuld: Frühjahrs- und Sommermode verkaufte sich schlecht. Lange vor dem klassischen Sommerschlussverkauf Ende Juli gibt es bereits Rabatte

Die lange Kälte und der Regen der vergangenen Wochen machen den Einzelhändlern zu schaffen, die aktuell teils schönen Sonnentage kommen für viele Modegeschäfte fast schon zu spät. „Die Lager sind noch mit Frühjahrs- und Sommermode gefüllt, und bald trifft schon die Herbstware ein, für die Platz geschaffen werden muss“, sagt Marc Heistermann vom Einzelhandelsverband Ruhr. So mancher Händler zückt daher bereits den Rotstift – und zwar deutlich früher als sonst.

„Die Aktionen sind von Händler zu Händler unterschiedlich“, sagt Heistermann. Offiziell wurde der Sommerschlussverkauf schon vor Jahren abgeschafft. Seit es keine fixen Termine mehr gibt, können die Händler selbst bestimmen, ab wann sie ihre Preise senken. Weil bisher wenig Sommerware den Besitzer gewechselt hat, werde in manchen Geschäften in diesem Jahr schon früh reduziert.

Es lockt so manches Schnäppchen

„Das Wetter hat den Händlern in diesem Jahr einen Strich durch die Rechnung gemacht“, bedauert Heistermann. Wer für seinen Urlaub noch Sommerkleidung benötige, könne in nächster Zeit daher wohl so manches Schnäppchen machen.

Bisher waren etwa in der Galerie Kaufhof im Centro vor allem wetterfeste Jacken, Sweatshirts und Strickwaren sehr gefragt. „Witterungsbedingt ist die Nachfrage nach Blusen, Röcken, Polo-Shirts und luftig leichter Sommerware in den vergangenen Tagen gestiegen“, erklärt Sprecherin Sophie Lasos. Trotzdem würden Produkte bereits Mitte Juni zu reduzierten Preisen verkauft, um Platz für neue Waren zu schaffen. „Der Höhepunkt dieser Phase wird wie in den vergangenen Jahren auch in der zweiten Juli-Hälfte liegen.“

„Unsere Lager sind natürlich noch voll, aber die Lagerprobleme sind nicht so enorm, dass wir jetzt auf Anhieb alles abverkaufen müssen“, sagt Theodor Appel, Geschäftsführer von SinnLeffers im Centro. Auffällig sei, dass „der Schlussverkauf, der eigentlich Ende Juli startet, von vielen nicht mehr abgewartet wird und die Rabbatierungen immer frühzeitiger beginnen“, meint Appel. Noch habe man die Hoffnung auf schöne Sommertage bei SinnLeffers nicht aufgegeben. „Aktuell haben wir einige Aktionen zu Hochsommerprodukten wie Shorts, Tops und Bermudas geplant“, sagt Appel. In den kommenden Wochen würden die Rabatte nach und nach höher: „Bis zur ersten Augustwoche muss dann wirklich alles raus sein.“

Auch in Sterkrade locken einige Händler mit dicken Rabatten: „Vor allem bei Textilien und Schuhen kann man schon jetzt manches Schnäppchen machen“, sagt Robbie Schlagböhmer. Ähnlich handhaben es auch einige Händler auf der Markt- und der Elsässer Straße. „Im August bekommen wir neue Herbstware, und durch das kalte Wetter war der Abverkauf leider nicht so enorm“, erklärt Marion Schneider, Inhaberin von Marions Mode Trend an der Elsässer Straße. Bereits Anfang Juli werde sie daher 30 bis 50 Prozent Rabatt auf ausgewählte Teile gewähren.

Martina Neubürger-Fritsch von Mode Fritsch erklärt: „Wenn der SSV startet, werde ich schon nur noch Restposten haben. Dafür habe ich jetzt aber auch schon Ware der neuen Kollektionen.“